Zweiter EM-Titel: Turnerin Schönmaier holt Gold am Sprung

Zweiter EM-Titel: Turnerin Schönmaier holt Gold am Sprung
Zweiter EM-Titel: Turnerin Schönmaier holt Gold am SprungČTK / imago sportfotodienst / Harald Bremes
Nächster Medaillencoup für Turnerin Karina Schönmaier: Bei der Heim-EM in Leipzig holt die 19-Jährige Gold im Sprungfinale. Für die gebürtige Bremerin ist es bereits die dritte Medaille bei den Kontinentalmeisterschaften.

Karina Schönmaier schlug ungläubig die Hände vor dem Gesicht zusammen, dann nahm sie die Glückwünsche ihrer Konkurrentinnen entgegen. Die 19 Jahre alte Turnerin hat sich in Leipzig erneut zur Europameisterin gekürt. Im Sprungfinale kam die gebürtige Bremerin am Freitagnachmittag auf 13,983 Punkte, damit setzte sie sich vor Walentina Georgiewa (Bulgarien, 13,900 Punkte) und Lisa Vaelen (Belgien, 13,666) durch. Das letzte und bislang einzige EM-Gold für den Deutschen Turner-Bund (DTB) bei den Frauen hatte Oksana Chusovitina 2008 geholt.

Zweite Medaille in Leipzig

Einen Tag nach der mutmaßlich schweren Verletzung des deutschen Shootingstars Helen Kevric setzte Schönmaier damit ihre persönlichen Festspiele in Leipzig fort: Am Montag bereits hatte sie mit der Mannschaft Silber gewonnen, am Mittwoch wurde sie gemeinsam mit Timo Eder Europameisterin im erstmals ausgetragenen Team-Mixed-Finale. "Natürlich ist es fast legendär, dass wir die ersten sind, die diesen Wettbewerb gewonnen haben", hatte Schönmaier hinterher gesagt.

Ursprünglich wäre sie auch in der Mehrkampfentscheidung am Donnerstag dabei gewesen, doch Frauen-Cheftrainer Gerben Wiersma hatte ihr nach dem Mixed-Teamfinale angesichts der sich abzeichnenden Medaillenchance im Sprungfinale kurzfristig eine Wettkampfpause verordnet. Der Mehrkampf wäre "wahrscheinlich zu viel" gewesen, hatte Wiersma gesagt. Die Teilnahme an der Entscheidung am Sprung hatte sich Schönmeier am Montag als Beste der Qualifikation gesichert. Am Samstag tritt sie noch im Bodenfinale an.

Schwere Verletzung sorgte für Stimmungsdämpfer

Schönmaiers neuerlicher Erfolg ist für den DTB ein willkommener Stimmungsaufheller, nachdem der Verband trotz der bislang durchweg positiven sportlichen Bilanz am Donnerstag einen schweren Rückschlag hatte verkraften müssen: Im Mehrkampffinale hatte sich Paris-Olympionikin Kevric am ersten Gerät am Sprung verletzt. Die Schülerin wurde unter Schmerzen aus der Halle getragen, der Wettkampf wie auch die restliche EM war für sie damit beendet. Wiersma sprach danach von einer "Kniescheibenbandverletzung", Kevric wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht.

In ihrer sportlichen Heimat Stuttgart soll die 17-Jährige laut Wiersma eine genauere Diagnose erhalten. "Ich bin sehr traurig, dass es so endet", hatte der Coach nach dem Wettkampf gesagt, "ich hoffe, dass es nicht wirklich schlimm ist und es keine sehr lange Erholungszeit benötigen wird." Kevric hätte sowohl im Mehrkampf als auch im Stufenbarrenfinale am Freitag zu den Anwärterinnen auf das Podest gehört. Für erneuten Medaillenjubel sorgte stattdessen Karina Schönmaier.


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