"Er zeigt es uns einfach allen. Er durchbricht Gewissheiten, die es früher gab. Zu meiner Zeit galt noch mehr die Fokussierung auf einzelne Events, er aber hat letztes Jahr das Double aus Giro und Tour de France gewonnen, wo alle vorher gesagt haben, das ist zu viel", führte Ullrich aus: "Besonders beeindruckt mich, dass er immer mit Spaß und Leichtigkeit an die Sache herangeht, obwohl er viel um die Ohren hat. Für den Radsport ist die Tatsache, dass ein Tour-Sieger bei Paris-Roubaix um den Sieg mitfährt, grandios."
Kein Wunder, dass Ullrich in Pogacar auch den Favoriten auf den Sieg bei der kommenden Tour de France im Juli sieht. Pogacar habe gezeigt, so der 51-Jährige, "dass er das, was er sich vornimmt, auch umsetzen kann. Er ist der große Favorit für die Tour, aber es kann im Radsport immer viel passieren." Neben Pogacar müsse man auch den zweifachen Sieger Jonas Vingegaard (Dänemark) und den Belgier Remco Evenepoel sowie Primoz Roglic vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe auf der Rechnung haben, sagte Ullrich.
Vom allgemeinen Niveau im internationalen Radsport heutzutage ist der Rostocker begeistert. "Es ist etwas ganz anderes als zu meiner aktiven Zeit. Der Radsport ist bedeutend moderner geworden - trainings- und ernährungstechnisch ist man uns heute um Längen voraus", sagte Ullrich - "es ist Wahnsinn, das zu sehen."