Filip Misolic hat ein besseres Los als Teamkollege Jurij Rodionov gezogen. Er trifft zum Auftakt mit Camilo Ugo Carabelli auf die Nummer 50 der Welt. Wir werfen einen Blick auf die Ausgangslage.
Filip Misolic ist derzeitig die österreichische Nummer 1 im Tennis und liegt in der Weltrangliste auf Position 95. Der 24-jährige ÖTV-Star bekam für das Turnier in Wien eine Wildcard. “Filip Misolic hat eine starke Saison gespielt und den Vorstoß in die Top 100 der Weltrangliste geschafft. Aufgrund seiner Leistungen im heurigen Jahr hat er sich die Wildcard für den Hauptbewerb der Erste Bank Open auch verdient“, sagte Turnierdirektor Herwig Straka.
Misolic zeigte 2025 vor allem auf Sandplatz seine besten Leistungen, unter anderem bei den French Open, wo er nach überstandener Qualifikation die dritte Runde erreichte und dort auf Novak Djokovic traf. In Wien geht es für ihn nun darum, das Selbstvertrauen aus dem Sommer auch auf den schnellen Indoor-Hardcourt zu übertragen. Mit seiner aggressiven Spielweise will er dem Publikum einmal mehr beweisen, dass er auf der großen Bühne angekommen ist.
In Wien hat Österreichs Nummer 1 noch keinen Sieg im Hauptbewerb feiern können. Vor zwei Jahren konnte er aber zumindest zwei Spiele in der Qualifikation gewinnen. “Es ist auf jeden Fall eine gute Auslosung, wenn man sieht, welche Namen im Raster drinnen sind. Aber das wird auch kein einfaches Match. Wir haben heuer schon zweimal gespielt, schauen wir, wer dieses Mal gewinnt. Ich fühle mich aktuell in sehr guter Form. Ich habe hier in Wien schon ein paar Trainingseinheiten absolviert – der Belag gefällt mir, und körperlich geht’s mir gut, was das Wichtigste ist. Ich freue mich einfach darauf, hier aufzuschlagen und meine beste Leistung zu zeigen“, ist Misolic heiß auf den ersten Hauptfeld-Sieg.
Camilo Ugo Carabelli bringt eine bemerkenswerte Mischung aus physischer Robustheit und mentaler Ausdauer mit. Der Argentinier fühlt sich vor allem auf Sand heimisch, setzt von der Grundlinie viel Druck und zeigt sich besonders stark in langen Ballwechseln. Auf Hartplatz hat Carabelli traditionell etwas mehr zu kämpfen, doch seine stetige Entwicklung zeigt, dass er sich auch auf schnelleren Belägen zunehmend wohler fühlt.
Der 26-jährige Südamerikaner hat in der laufenden Saison bereits wichtige Entwicklungsschritte gemacht. Im Juli erreichte er in Bastad und Umag bei zwei ATP-Turnieren hintereinander das Halbfinale. Zuletzt musste er jedoch auf den chinesischen Hartplätzen wieder zwei Erstrundenpleiten hinnehmen. Beim dritten Turnier scheiterte er in Runde 2, nachdem er zum Auftakt von einer Aufgabe profitierte.
Misolic und Carabelli standen sich in dieser Saison schon zweimal gegenüber. In Bukarest gewann der Österreicher und in Bastad setzte sich der Argentinier durch. Das Duell verspricht im Vorfeld also einiges an Spannung. Der Steirer wird auf die lautstarke Unterstützung der Fans bauen, um den nächsten Schritt zu machen und erstmals in Wien in Runde zwei einzuziehen.