"Selbstbewusst" in Rom: Findet Alexander Zverev seine Topform?

Alexander Zverev will in Rom wieder um den Titel mitspielen.
Alexander Zverev will in Rom wieder um den Titel mitspielen.IPA, Independent Photo Agency / Alamy / Profimedia
Die Rückkehr in die Ewige Stadt zauberte Alexander Zverev ein Lächeln ins Gesicht. "Als Titelverteidiger hierher zu kommen, holt tolle Erinnerungen hervor", sagte der deutsche Tennisstar, nachdem er im historischen Foro Italico von Rom unter den Augen der überlebensgroßen Sportlerfiguren die erste Trainingseinheit absolviert hatte.

In der italienischen Hauptstadt steht für Zverev die wegweisende Generalprobe für die French Open (ab 25. Mai) an, und nach Wochen der Aufs und Abs will - oder muss - der Weltranglistenzweite endlich seine Topform finden. "Ich fühle mich hier selbstbewusst", betonte Zverev, dem bis zum Beginn des Sandplatzturniers in Paris, das er als beste Option für seinen ersehnten Grand-Slam-Titel auserkoren hat, nicht mehr viel Zeit bleibt.

Zu allem Überfluss kehrt in Rom auch noch der italienische Dominator Jannik Sinner nach seiner Dopingsperre auf die Tour zurück, die erfolgreiche Titelverteidigung beim letzten Sand-Masters des Jahres wird für Zverev kein leichtes Unterfangen. Immerhin: Von seinen letzten acht Matches hat der Tokio-Olympiasieger sieben gewonnen, darunter den Titel in München - und trotz der schwachen Ergebnisse seit dem Finale der Australian Open Ende Januar und des Achtelfinal-Ausscheidens in Madrid blickt er optimistisch in die Zukunft.

"Ich weiß, dass ich nicht auf meinem Niveau gespielt habe, aber das hat Carlos (Alcaraz, Anm. d. Red.) auch nicht, dann hat er Monte Carlo gewonnen", sagte Zverev, der sein Auftaktmatch in Rom am Freitag oder Samstag bestreitet: "Ich habe vor zwei Wochen ein Turnier gewonnen, das darf ich nicht vergessen, man muss das Positive im Auge behalten. Ich werde mein Tennis für die größten Turniere wiederfinden."

"Die schlechteste Nummer zwei der Geschichte"

Damit sollte der Hamburger nun anfangen. In Rom, wo er 2017 seinen ersten von mittlerweile sieben Masters-Titeln gefeiert hatte, gilt es ein Jahr nach seinem Triumph 1000 Weltranglistenpunkte zu verteidigen, es droht gar der Sturz auf Rang drei. Die Spitze der Weltrangliste bleibt nach Sinners Rückkehr dazu meilenweit entfernt - und trotzdem sein Traum. "Ich glaube, dass ich es schaffen kann. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass Journalisten gerne übertreiben. Nach diesen schwierigen Monaten scheint es, als sei ich die schlechteste Nummer zwei der Geschichte", sagte Zverev.

Nun ist Sinner, der Zverev im Endspiel von Melbourne fast gedemütigt hatte, wieder da - und Zverev wieder ein Herausforderer, in der Form von Madrid auch ein Außenseiter. Eine Rolle, die ihm in den vergangenen zwei Jahren lag: 2023 kam er aus seiner langen Verletzungspause zurück und in Paris bis ins Halbfinale. Im Vorjahr gewann er nach seinem Achtelfinal-Aus in Madrid den Titel in Rom - und war im Finale von Roland Garros nicht weit vom Triumph entfernt.