Im elften Duell mit Sinner feierte Alcaraz seinen siebten Sieg - und seinen vierten nacheinander. Er beendete damit auch die Serie des Südtirolers, der seit Anfang Oktober 2024 ungeschlagen war. Am Montag zieht Alcaraz wieder an Alexander Zverev (Hamburg) auf Platz zwei der Weltrangliste vorbei, Sinner baute durch die Finalteilnahme seine Führung aus.
Zum Match-Center: Jannik Sinner vs. Carlos Alcaraz
Zum zweiten Sandplatztitel seiner Karriere nach dem kleinen Turnier in Umag 2022 - damals im Finale gegen Alcaraz - reichte es zwar nicht. Auch die italienische Durststrecke setzte sich im 49. Jahr fort: Zuletzt hat 1976 Adriano Panatta für einen Heimsieg in Rom gesorgt.
Dennoch gelang dem Südtiroler Sinner eine erstaunliche Rückkehr nach seiner dreimonatigen Dopingsperre. Im Viertelfinale fegte er über den Norweger Casper Ruud hinweg (6:0, 6:1), im Halbfinale drehte er die Partie gegen Tommy Paul aus den USA (1:6, 6:0, 6:3).
Erster Satz eng, zweiter umso klarer
Im Finale lieferten sich die beiden Topstars von Beginn an einen Schlagabtausch auf hohem Niveau, bearbeiteten sich mit viel Speed von der Grundlinie, häufig mit langen Rückhandcross-Duellen. Beide ließen im ersten Satz bei eigenem Aufschlag lange wenig bis nichts zu. Alcaraz vergab seinen einzigen Breakball beim Stand von 2:2. Sinner kam bei 6:5 zu seinen ersten beiden Breakchancen, die sogleich Satzbälle waren.
Im Tiebreak war Alcaraz konsequenter und verwandelte seinen zweiten Satzball mit einem seltenen Angriff am Netz, von dem sich beide weitestgehend fernhielten. Es war mehr als ein Wirkungstreffer: Der angeknockte Sinner gab sein erstes Aufschlagspiel in Durchgang zwei zu null ab. Mit dem zweiten Break zum 0:4 war das Match gelaufen.
Sinner war im vergangenen Jahr zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden, die WADA folgte jedoch seiner Argumentation, wonach das Medikament unabsichtlich bei einer Behandlung durch seinen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Die Strafe fiel dementsprechend sanft aus, einige Profikollegen kritisierten die vermeintliche Ungleichbehandlung.