"Ich habe am Anfang taktisch sehr dumm gespielt", sagte Zverev: "Dann habe ich ein paar Dinge geändert und das Match hat sich gedreht. Ich spiele einfach nicht gern gegen ihn, aber ich bin mutig geblieben."
Zum Match-Center: Daniil Medvedev vs. Alexander Zverev
Im Halbfinale am Samstag misst sich Zverev mit dem amtierenden Australian-Open- und Wimbledon-Champion Sinner, gegen den er erst am vergangenen Sonntag im Finale von Wien knapp verloren hatte.

In einer Neuauflage des Endspiels von 2020 - Sieger: Medvedev – war Zverev im ersten Satz fahrig, er schaffte kaum Gewinnschläge auf dem langsamen Court in der Rugby-Arena von La Défense – und verlor sukzessive an Selbstvertrauen. Schon Mitte des Durchgangs suchte der Weltranglistendritte Hilfe bei seiner Box, war sichtlich ratlos.
Medvedev verliert die Fassung
Im zweiten Satz war Zverev dann mehr bei sich, ein frühes Break zum 0:1 glich er unmittelbar aus, danach zog er das Geschehen mehr und mehr auf seine Seite. Vor dem entscheidenden Durchgang nahm Medvedev eine Pause, um Zverevs Rhythmus zu durchbrechen – es misslang, nach dem Aufschlagverlust zum 1:2 schrie er völlig wild seine Box an, Medvedevs Gattin verließ daraufhin ihren Platz.
Im engen Schlussakt des Matches wehrte Zverev zwei Matchbälle ab, machte aber dann die entscheidenden Punkte und erreichte sein 24. Halbfinale bei einem Masters.
Der Italiener Sinner ließ zuvor dem an fünf gesetzten US-Amerikaner Ben Shelton beim 6:3, 6:3 keine Chance und feierte seinen 24. Sieg auf einem Hallen-Hardcourt in Folge. Gewinnt Sinner das 1000er-Turnier an der Seine, löst er am Montag in der Weltrangliste wieder den Spanier Carlos Alcaraz ab.
Das andere Halbfinale bestreiten der Kanadier Félix Auger-Aliassime und Alexander Bublik aus Kasachstan. Beide kämpfen noch um das letzte verfügbare Ticket für die ATP Finals der acht besten Profis des Tennisjahres in Turin (9. bis 16. November), für die Sinner und Zverev längst qualifiziert sind.
