"Es waren ein paar schwere Monate für uns, deswegen ist es immer schön, so einen Pokal mit nach Hause zu nehmen", sagte Zverev, während Vater Alexander Senior die lange vermissten Momente mit dem Handy festhielt. Der Junior dankte auch den Zuschauern. "Ohne euch wäre ich schon in Madrid. Am Freitag war ich schon sowas von raus, jetzt stehe ich hier mit dem Pokal", sagte er im Rückblick auf das Viertelfinale, bei dem ihn das Publikum zum knappen Dreisatzsieg gegen Tallon Griekspoor aus den Niederlanden getragen hatte.
Zum Match-Center: Alexander Zverev vs. Ben Shelton
Im Endspiel zeigte Zverev seine souveränste Leistung der Turnierwoche in München. Shelton, Nummer 15. der Weltrangliste, konnte dem an Nummer eins gesetzten Weltranglistendritten zu keiner Phase gefährlich werden. Bereits nach 71 Minuten nutzte Zverev vor den Augen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und Fußball-Weltmeister Thomas Müller seinen ersten Matchball. Der weiteren Sandplatzsaison mit den French Open (ab 25. Mai) als Höhepunkt kann er nun viel zuversichtlicher entgegensehen.
Beim Turnier auf der Anlage des MTTC Iphitos holte Zverev zum dritten Mal nach 2017 und 2018 den Titel - er ist damit nun Rekordgewinner gemeinsam mit Philipp Kohlschreiber. Der 24. Turniersieg seiner Karriere brachte ihm neben gewachsenem Selbstvertrauen auch ein Preisgeld von 467.485 Euro sowie ein E-Auto von Turniersponsor BMW im Wert von 146.736 Euro ein. Und zum dritten Mal die obligatorische Lederhose.
Trendwende für Zverev?
Für Zverev könnte der Sieg in München die erhoffte Trendwende auslösen nach zuletzt enttäuschen Wochen. Nach der Niederlage im Endspiel der Australian Open gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner war er bei den folgenden sechs Turnierteilnahmen nicht über das Viertelfinale hinausgekommen. Diesmal setzte sich Zverev in der Runde der letzten acht in drei umkämpften Sätzen gegen Griekspoor durch - eine Art Wendepunkt: "Ich habe viele solche Matches verloren in den letzten paar Monaten. Ich hoffe, das war so ein bisschen so das Match, wo meine Saison und meine Form sich ändern", sagte er danach.
Zverev reist nun weiter zu den beiden Masters-Turnieren in Madrid und Rom - danach folgen die French Open in Paris (ab 25. Mai). Im Vorjahr hat er in Rom gewonnen und in Paris das Finale gegen Carlos Alcaraz in fünf Sätze verloren, er hat also in der Weltrangliste jede Menge Punkte zu verteidigen. Die 500 Punkte, die er durch die Aufwertung des Münchner Turniers erhält, kommen da gelegen.