Jetzt kommt Djokovic: Sascha Zverev blitzartig im Viertelfinale

Aktualisiert
Tallon Griekspoor (l.) und Alexander Zverev (r.) unmittelbar vor Matchbeginn
Tallon Griekspoor (l.) und Alexander Zverev (r.) unmittelbar vor MatchbeginnDIMITAR DILKOFF/AFP
Alexander Zverev erreicht im Blitztempo das Viertelfinale der French Open. Gegner Tallon Griekspoor muss nach nur 51 Minuten aufgeben.

Alexander Zverev nahm den untröstlichen Tallon Griekspoor in den Arm, schrieb noch ein paar schnelle Autogramme und verschwand dann flugs in den Katakomben des Court Suzanne Lenglen: Mit einem halben Arbeitstag hat der Hamburger zum siebten Mal das Viertelfinale der French Open erreicht.

"Ich habe in den vergangenen zwei Jahren gegen keinen Gegner öfter gespielt", hatte Zverev vor dem Match gesagt, "und da waren wilde Sachen dabei." Das siebte Duell binnen 14 Monaten fügte sich da ein: Nach starkem Beginn konnte sich Griekspoor letztlich kaum noch bewegen, seine Bauchmuskeln machten nicht mehr mit.

Weil sein niederländischer Gegner nach nur 51 Minuten aufgab, konnte Zverev bei der Jagd nach dem erlösenden ersten Grand-Slam-Titel Kräfte sparen – für ein großes Duell mit Novak Djokovic. Der Serbe feierte gegen Cameron Norrie seinen 100. Sieg in Roland Garros (2:6, 3:6, 2:6) und kündigte im Anschluss an: "Ich möchte hier auch meinen 101. Sieg feiern – mein Ziel ist der Titel." 

Novak Djokovic beim Service
Novak Djokovic beim ServiceANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP

Verletzung der Bauchmuskulatur

Beim Stand von 6:4, 3:0 aus Zverevs Sicht musste Griekspoor einsehen: Rien ne va plus – nichts geht mehr. Er gratulierte mit Tränen in den Augen Zverev, der wenig später seine Sachen zusammenpackte und Richtung Platz 10 verschwand. Dort schob der 28-Jährige noch eine spontane Trainingseinheit vor reichlich Publikum ein. Die knappe Stunde gegen Griekspoor war ihm zu wenig.

Der Niederländer hätte ihn freilich gerne mehr gefordert. "Ich habe mich heute Morgen beim Training bei einem der letzten Aufschläge verletzt und danach alles probiert, damit es noch bis zum Match reicht", sagte er, der erstmals im Achtelfinale eines Major-Turniers stand: "Ich wollte es unbedingt versuchen, weil es eines der größten Matches meiner Karriere war. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es nicht mein Tag werden wird. Das ist wirklich hart für mich."

Match-Center: Zverev vs. Griekspoor

Unerwartetes Losglück

Zverev hatte sich den Weg ins Viertelfinale indes deutlich mühseliger vorgestellt. "Ich habe eine der schwersten Auslosungen erwischt", sagte er noch zu Turnierstart. Doch dann verabschiedete sich sein für das Achtelfinale prognostizierte Angstgegner Francisco Cerundolo schon in Runde eins aus dem Turnier.

Auch andere Asse stolperten: In Zverevs Viertel des Draws war schon nach Runde drei nur noch Djokovic von den acht gesetzten Spielern in diesem Bereich übrig – Zverev musste bis einschließlich des Griekspoor-Matches nur gegen ungesetzte Gegner ran.

Zverev plant in Roland Garros den großen Wurf
Zverev plant in Roland Garros den großen WurfANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP

Gleichwohl war er vor Griekspoor gewarnt. Präsent waren ihm der knappe Sieg in München im April und die knappe Niederlage im März in Rom, vor allem aber der Drittrundenkrimi von Roland Garros 2024 – damals hatte sich Zverev erst im Tiebreak des fünften Satzes durchgesetzt, nachdem er dort schon mit zwei Breaks zurücklag. "Wenn ich mein gutes Tennis spiele, ist es vermutlich besser als sein gutes Tennis."

Griekspoor hatte in den ersten drei Runden drei Sätze mehr als Zverev absolvieren müssen. Vor allem beim Fünfsatzsieg gegen Ethan Quinn in Runde drei ging er an die Grenze. Das Montagmorgen-Malheur gab ihm dann den Rest.

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