Alexander Zverev hat "sehr realistische Chance" auf das Halbfinale

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Zverev mit Racket im Mund
Zverev mit Racket im MundČTK / imago sportfotodienst / IMAGO

Mit der nervigen Niederlage gegen Jannik Sinner wollte sich Alexander Zverev gar nicht lange aufhalten. "Ich blicke nach vorne", stellte der Weltranglistendritte nach dem bitteren 4:6, 3:6 gegen den Südtiroler klar. Kein Wunder: Am Freitag (nicht vor 20:30 Uhr/Sky) steht schließlich schon das gefühlte Viertelfinale gegen Félix Auger-Aliassime an.

"Ich blicke nach vorne", stellte Alexander Zverev nach dem bitteren 4:6, 3:6 gegen den Weltranglistenzweiten Janik Sinner klar. Am Freitag steht schließlich schon das gefühlte Viertelfinale gegen Félix Auger-Aliassime an.

Er habe im Duell mit dem Kanadier (nicht vor 20:30 Uhr/Sky) eine "sehr realistische Chance, das Halbfinale zu erreichen", sagte Zverev, der gegen Sinner lange Zeit eine starke Leistung gezeigt hatte: "Und das ist jetzt mein Hauptziel."

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Shelton bereits chancenlos

Die Vorbereitung auf das nächste Match in der Night-Session ließ Zverev am Donnerstag dann geruhsam angehen. Erst kurz vor 15 Uhr präsentierte er sich im Trainingscenter in Turin den wartenden Fans.

Vor dem dritten und entscheidenden Vorrundenspiel ist die Ausgangslage in der Gruppe klar: Sinner ist bereits für das Halbfinale qualifiziert, dessen Gegner Ben Shelton hingegen hat keine Chance mehr darauf - Auger-Aliassime und Zverev kämpfen also im direkten Duell um das verbliebene Ticket für die Runde der besten vier.

Match-Center: Sinner vs. Zverev / Zverev vs. Auger-Aliassime 

Einzigartige Situation

Nun ist eine derartige K.o.-Spiel-Situation für einen Tennisprofi ja alles andere als eine spezielle. Im Gegenteil: Überhaupt nur bei den Finals ist es auf der ATP-Tour möglich, sich eine Niederlage leisten zu können, ohne aus dem Turnier zu fliegen. Und so dürfte Zverev der Druck vor dem Match keine schlaflose Nacht bereiten.

Der 28-Jährige geht am Freitag als leichter Favorit in die Partie. Und das, obwohl Auger-Aliassime Zverev zuletzt bei den US Open geschlagen und dem Deutschen das Drittrundenaus zugefügt hat. Seinem Selbstvertrauen sei das natürlich dienlich, wie der Kanadier bemerkte: "Es ist besser, dass das letzte Match zu meinen Gunsten ausgegangen ist", sagte er: "Mal sehen, wer am Freitag sein Spiel besser umsetzen kann."

Die verfluchten Breakchancen

Die Hoffnung darauf, dass dies Zverev sein könnte, ergibt sich vor allem aus dessen eigentlich starker Leistung gegen Sinner. Ein wenig seltsam und aus Zverevs Sicht äußerst bitter war die fünfte Niederlage gegen den Südtiroler in Folge. Sieben Breakbälle erarbeitete sich der Hamburger – aber wenn es darauf ankam ließ Sinner nichts zu.

"Seine Breakbälle zu nutzen, ist ganz offensichtlich sehr wichtig", sagte Zverev, der letztlich frustriert hatte miterleben müssen, wie Sinner seinen 28. (!) Sieg in der Halle in Folge feierte.

Kritik von Kohlschreiber

Sky-Experte Philipp Kohlschreiber wollte Zverevs verpasste Chancen aber nicht so schnell abhaken und legte den Finger noch einmal in die Wunde: "Sinner hat gesagt, 'in den wichtigen Momenten will ich es mir nehmen'. Das ist eine Einstellung, die kann man zum Teil erlernen oder sich erarbeiten. Da muss Sascha ein bisschen mehr hinkommen", forderte der frühere Profi und schickte eine Warnung vor Auger-Aliassime hinterher.

Das einstige Toptalent sei immerhin "einer der besten Hallenspieler nach Jannik Sinner", sagte er. Für Zverev kein Grund, pessimistisch zu sein: "Er ist ein sehr aggressiver Spieler, betonte er. Aber: "Wenn ich dagegenhalten kann, dann werde ich meine Chancen bekommen."