Sieben Rennen in fünf Tagen! Die Ski-Stars sind vor den Weihnachtsfeiertagen nochmal voll gefordert gewesen. Welche zwei ÖSV-Asse ganz oben standen, welcher Athlet in Gröden für eine Sensation sorgte und warum es für viele ÖSV-Akteure nicht nach Wunsch lief, erfährst du im SkiFlash.
TOP – Schweizer dominieren die beiden Abfahrten
Die Schweizer bestätigten in Gröden einmal mehr ihre grandiose Form in den Speed-Disziplinen. In der verkürzten Abfahrt am Donnerstag feierten sie einen Doppelsieg. Marco Odermatt triumphierte vor seinem Landsmann Franjo von Allmen. Für Odermatt war es der 50. Weltcupsieg.
Beim Abfahrtsspektakel am Samstag standen sie wieder ganz oben, doch diesmal tauschten sie die Plätze. Youngster Von Allmen fing Superstar Odermatt ab und siegte mit einer neuen Rekordsiegerzeit auf der Originalstrecke. “Da geht noch mehr. Ich habe den Speed gut mitnehmen können, aber es hat sich nicht so angefühlt. Bei der zweiten Mauer und bei der Ciaslat habe ich ein bisschen abgestochen, da wäre sogar noch mehr möglich gewesen“, sagte der 24-jährige Schweizer nach dem Sieg im ORF.
FLOP – ÖSV-Asse mit Debakel im Speed-Triple von Gröden
Das Speed-Triple in Gröden lief für die Österreicher alles andere als nach Wunsch. In der ersten Abfahrt wurde Stefan Babinsky als bester ÖSV-Athlet 14. Im Super-G belegte Daniel Hemetsberger als bester Österreicher Platz 7. In der zweiten Abfahrt am Samstag konnten die ÖSV-Stars wieder keinen Top-10-Platz einfahren. Andreas Ploier wurde mit Startnummer 50 als Elfter bester Österreicher.
ÖSV-Aushängeschild Vincent Kriechmayr konnte das Debakel ebenfalls nicht abwenden und wurde in der Abfahrt über die ganze Strecke nur 13. “Es war von oben bis unten nicht perfekt, ich hab die Ski nicht auf Zug gekriegt. Da hat die Überzeugung gefehlt“, so der 34-jährige Oberösterreicher. “Aber was soll’s, es kommen noch andere Rennen.“ Das ÖSV-Team verließ damit Gröden ohne Podestplatz und mit großer Enttäuschung.
TOP – Jan Zabystran gewinnt überraschend den Super-G
Sensation in Gröden! Es sah alles nach dem nächsten Odermatt-Sieg aus, bis Jan Zabystran mit Startnummer 29 ins Rennen ging. Der Tscheche nutzte im Super-G die immer schneller werdende Piste und feierte seinen ersten Weltcupsieg. “Es ist ein verrückter Tag. Ich hatte noch nie ein grünes Licht, als ich ins Ziel gekommen bin, heute ist ein Traum wahr geworden. Für jetzt sehe ich meinen Namen an erster Stelle, wow, das ist echt cool“, sagte Zabystran nach seinem größten Triumph.
TOP – Marco Schwarz mit Comeback-Sieg in Alta Badia
Marco Schwarz gelang im Riesentorlauf von Alta Badia endlich der langersehnte Befreiungsschlag nach seiner Verletzung. Er gewann vor Lucas Braathen und Landsmann Stefan Brennsteiner. Schwarz führte zur erstmals nach dem ersten Durchgang in einem RTL. Er fuhr in der Entscheidung mit dosiertem Risiko und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
“Es ist viel passiert von meinem letzten Weltcup-Sieg bis hierher. Es hat sich viel getan, viele Verletzungen. Es war eine irrsinnig schwere Zeit, ich kann es nicht oft genug sagen: Jedem, der mir durch die Zeit geholfen hat, möchte ich Danke sagen. Es hat sich jede einzelne Minute der Arbeit ausgezahlt“, sagte Schwarz nach dem Rennen. “Die Arbeit hat Früchte getragen. Ich will so weiterarbeiten und fokussiert bleiben.“
Brennsteiner konnte ebenfalls zufrieden sein. Er war in dieser Saison noch nie schlechter als Vierter und stand als Dritter wieder auf dem Podium. Er führt damit die Disziplinenwertung an. “Die Form ist derzeit einfach sehr, sehr gut. Ich habe mich jetzt im zweiten (Durchgang, Anm.) auch nicht ganz gut gefühlt, habe den Ski auf der Taillierung nicht ganz so führen können wie gewünscht, aber trotzdem ein sehr guter Lauf. Deshalb bin ich sehr happy“, sagte der 34-jährige Salzburger.
FLOP – ÖSV-Techniker enttäuschen im Slalom
Im letzten Rennen vor der Weihnachtspause gab es für die ÖSV-Herren ein kleines Debakel. Im Slalom von Alta Badia wurde Manuel Feller als bester Österreicher Elfter. Damit schaffte es kein Österreicher in die Top-10. Fabio Gstrein hatte als Vierter zur Halbzeit Chancen auf den Sieg, doch er fiel in der Entscheidung einmal mehr zurück. “Oben habe ich wieder recht gut angefangen. Im Mittelteil traue ich es mir nicht richtig zu. Heute wollte ich es extra gut machen, aber dann fang ich in der Weltgeschichte herumschwingen an“, sagte der 28-jährige Tiroler. Die ÖSV-Stars haben in vier Saison-Slaloms noch kein Top-5-Ergebnis eingefahren. Damit bleibt es die „Problemdisziplin“ des Winters.
TOP – Conny Hütter feiert ersten ÖSV-Speed-Sieg der Saison
Der Bann ist gebrochen! Conny Hütter erlöste in Val d’Isere die ÖSV-Speed-Damen und feierte den ersten Saisonsieg. Nach durchwachsenen Trainingsleistungen erwischte sie im Rennen eine fast fehlerfreie Fahrt. “Dass es grün aufleuchtet, damit habe ich nicht gerechnet, ich habe schon gehofft und gemerkt, dass ich nirgends daneben gestanden bin und gut mitgezogen habe. Ich freue mich“, sagte Hütter nach ihrer Fahrt im Ziel. Die 33-jährige Steirerin verwies Kira Weidle-Winkelmann aus Deutschland und US-Star Lindsey Vonn auf die Plätze 2 und 3.
FLOP – Restlichen ÖSV-Damen ohne Top-Platzierungen
Neben Hütter konnte keine weitere Österreicherin in der Abfahrt überzeugen. Nina Ortlieb (11.) verpasste die Top-10 ebenso wie Ariane Rädler (16.) und Mirjam Puchner (20.). Vor allem Puchner war mit hohen Erwartungen ins Rennen gegangen, verlor im unteren Streckenteil aber zu viel Zeit.
Im Super-G am Sonntag war Hütter einmal mehr beste Österreicherin. Ihr fehlten als Sechste 0,48 Sekunden auf die Siegerin Sofia Goggia. “Im Großen im Ganzen war es solide, aber nicht der Mörderrun, den es für Sofia gebraucht hätte. Bei ihr war es sehr clean und cool und am Limit. Da hätte ich gewisse Passagen mehr ausreizen müssen“, meinte Hütter. Rädler (8.) und Ortlieb (15.) landeten noch in den Top-15, der Rest hatte mit den vorderen Plätzen nichts zu tun.
