SkiFlash: Zwei ÖSV-Siege an einem Wochenende

SkiFlash: Zwei ÖSV-Siege an einem Wochenende
SkiFlash: Zwei ÖSV-Siege an einem WochenendeImagn Images / ddp USA / Profimedia

Am vergangenen Wochenende standen im Ski-Weltcup die letzten Bewerbe in Nordamerika auf dem Programm. Während bei den Herren eine Abfahrt, ein Super-G und ein Riesentorlauf auf dem Programm standen, waren die Damen in zwei Riesentorläufen gefordert.

Bevor der Ski-Zirkus nach Europa zurückkehrt, standen in Beaver Creek und Mont Tremblant noch spannende Rennen auf dem Programm. Welche ÖSV-Stars Siege feiern konnten, wie sich die restlichen österreichischen Ski-Asse schlugen und warum Marco Odermatt weiterhin das Maß aller Dinge ist, erfährst du im SkiFlash.

TOP – Vincent Kriechmayr triumphiert im Super-G

Vincent Kriechmayr durfte sich beim Super-G in Beaver Creek über seinen ersten Saisonsieg freuen. Der ÖSV-Superstar lieferte eine fehlerfreie Fahrt und gewann mit 0,56 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Fredrik Möller. Mit Raphael Haaser komplettierte als Dritter ein weiterer Österreicher das Podest. 

 

 

Kriechmayr nutzte mit Startnummer 6 noch die guten Bedingungen und attackierte bedingungslos. Nach 14 Läufern war das Rennen zum ersten Mal aufgrund von Schneefall und böigem Wind unterbrochen. Es sollte nicht die einzige Unterbrechung bleiben und nach 31 Läufern wurde das Rennen abgebrochen. "Der Sieg hat einen fahlen Beigeschmack, das Rennen war nur bis zur Nummer 14 halbwegs fair. Aber natürlich freue ich mich über meine Fahrt und meine Leistung. Schöner wäre das bei einem fairen Rennen gewesen“, war Kriechmayr im ORF-Interview gewohnt ehrlich. Dennoch zeigte er eine bärenstarke Fahrt und Skifahren bleibt ein Freiluftsport.

FLOP – ÖSV-Abfahrer mit Luft nach oben

In der Abfahrt lief es für die meisten österreichischen Athleten nicht ganz nach Wunsch. Kriechmayr landete als bester ÖSV-Star auf Platz 5. Der 34-jährige Oberösterreicher verlor vor allem im Schlussabschnitt Zeit und verspielte damit die Chance auf das Podest. "Bin oben einfach zu viel gerutscht und unten zu gerade geworden beim letzten Linksschwung“, sagte er nach dem Rennen. Haaser fehlten 1,73 Sekunden auf die Siegerzeit von Odermatt und belegte damit Rang 19. "Noch viel Luft nach oben, aber viele Abschnitte waren passabel“, analysierte der 28-jährige Tiroler. Daniel Hemetsberger blieb ebenfalls hinter den Trainingsleistungen und schwang nur auf Platz 25 ab.

Stefan Eichberger war als einziger zufrieden mit seiner Leistung. Der 25-jährige Newcomer beendete das Rennen auf Rang 7 und freute sich über einen für ihn gelungenen Saisonstart. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich im Ziel die Sieben aufleuchten sah, ein guter Start in die Weltcup-Saison ist wichtig. Ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen. So kann es weitergehen“, sagte Eichberger.

 

 

TOP – Marco Odermatt gewinnt zwei von drei Rennen

Marco Odermatt gewann in Beaver Creek sowohl die Abfahrt als auch den Riesentorlauf. Der Schweizer Superstar machte in der Abfahrt trotz vollem Risiko keinen Fehler und setzte sich vor Ryan Cochran-Siegle und Adrian Smiseth Sejersted durch. "Ich war hier schon zweimal Zweiter, mit dem Sieg bin ich jetzt wirklich sehr zufrieden. Ich hatte ein gutes Gefühl, der Ski hat perfekt gepasst. Wenn man das am Fuß spürt, kann man perfekt angreifen. Das macht dann einen großen Unterschied“, sagte Odermatt. 

 

 

Im Riesentorlauf deklassierte Odermatt die Konkurrenz im ersten Durchgang und rettete in der Entscheidung seinen Vorsprung ins Ziel. "Ich habe gemerkt, dass ich Zeit verliere. Es war ein Kampf im zweiten Lauf. Das Licht ist auch nicht besser geworden. Es ist ein spezieller Sieg für mich, weil es hier für mich noch nie so besonders geklappt hat“, war er nach dem Sieg erleichtert. Odermatt feierte damit im sechsten Saisonrennen den vierten Sieg. "Dass ich in allen drei meiner Disziplinen zu Saisonbeginn gewinnen konnte, zeigt, dass ich in der Vorbereitung vieles richtig gemacht habe“, freut sich der 28-Jährige auf die restliche Saison und ist am besten Weg zum fünften Weltcup-Gesamtsieg.

FLOP – ÖSV-Damen im ersten Riesentorlauf abgeschlagen

Im ersten Riesentorlauf von Mont Tremblant triumphierte Alice Robinson vor Zrinka Ljutic und der Lokalmatadorin Valerie Grenier. Für die ÖSV-Technikerinnen gab es wenig Grund zur Freude. Das österreichische Aushängeschild Julia Scheib schied kurz vor dem Ziel auf dem Weg zu einer möglichen neuen Bestzeit im ersten Durchgang aus. "Es ist gut zu fahren, die Ideallinie ist gut. Aber wenn man diese verlässt, dann wird es schwierig. Ich habe die Linie im Kopf gehabt, aber habe die Linie verloren und bin in den Schnee gekommen. Da habe ich den Gegendruck auf den Ski verloren“, wollte die 27-Jährige die grenzwertigen Verhältnis nicht als Ausrede nehmen.

 

 

Stephanie Brunner wurde in Abwesenheit von Scheib beste Österreicherin und schwang als Elfte ab. Sie hatte 2,25 Sekunden Rückstand auf Robinson. "Auf diesem Hang spürt man sowieso, wenn man den Schwung nicht so trifft. Dann wird’s auf einmal so eckig und nicht rund ums Tor. Das habe ich im zweiten (Lauf, Anm.) so richtig gespürt. Ich habe schon wieder herunten ins Ziel herein sehr viel Zeit verloren", sagte sie im ORF. 

TOP – Julia Scheib schlägt im zweiten Rennen zurück

Einen Tag nach der Nullnummer im ersten Riesentorlauf, sah die Welt von Scheib am Sonntag schon wieder ganz anders aus. Die Steirerin legte nach Platz 2 zur Halbzeit in der Entscheidung nochmal nach und holte sich den Sieg. Sie verwies Sara Hector und die Vortagessiegerin Robinson auf die Plätze.

 

 

"Ein Megatag! Ich bin sehr zufrieden. Ich wusste, ich muss nach dem ersten Durchgang mehr Gas geben, und das ist mir super gelungen“, freute sich der ÖSV-Star. Nachdem sie am Samstag erstmals in dieser Saison bei Schneefall nicht ins Ziel gekommen war, fand sie bei klarer Sicht, aber klirrender Kälte die richtige Mischung: "Man muss hier alles sehr exakt fahren. Es ist nicht steil hier, daher muss man die wichtigen Passagen einfach gescheit fahren, und das ist mir gelungen. Es war von mir unten ein sehr guter Lauf. Ein super Tag.“