"Es ist eine großartige Meisterschaft", sagte der 26-Jährige nach seinem erfolgreichen IndyCar-Test: "Ich bin noch jung, deshalb möchte ich so viel wie möglich Rennen fahren, und ich glaube, dass die Menschen hier den Motorsport wirklich leben."
Genau wie Schumacher selbst. Nach seinem Formel-1-Aus sucht der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher weiter nach einer Aufgabe, die ihn komplett erfüllt. Und womöglich kann ihm die US-Serie bieten, wonach er strebt.
"Ich liebe Fahrzeuge mit frei stehenden Reifen. Mein Vater hat ja immer gesagt, dass die Schumachers immer schneller sind, wenn sie die Vorderreifen sehen können", sagte Schumacher, der in einem Wagen des US-Teams RLL mit rund 700 PS unterwegs war und bei dem Test auf dem Rundkurs des berühmten Indianapolis Motor Speedway in 1:10,980 Minuten die drittbeste Zeit unter den sieben Fahrern drehte: "Mir gefällt dieses Zitat."
Einsitzer als Traum
43 Formel-1-Rennen bestritt Schumacher in den Jahren 2021 und 2022 für Haas, war danach noch Test- und Reservefahrer bei Mercedes, in dieser Saison ist er "nur" für Alpine in der Langstrecken-WM WEC unterwegs. Und hat dabei aber ein Dach über dem Kopf, die IndyCar-Rennwagen kommen denen in der Formel 1 hingegen schon recht nahe. So ist ein Wechsel für Schumacher in die US-Serie offenbar eine Möglichkeit, die ihn reizt.
"IndyCar kommt dem, was ich noch fahren kann, am nächsten", sagte Schumacher, der sich auf die Testfahrten intensiv vorbereitet hatte: "Ich kann nicht zurück zur Formel 2, weil ich eine Meisterschaft (2020, d. Red.) gewonnen habe. Natürlich war es in den letzten Jahren mein Ziel, in die Formel 1 zurückzukehren, aber diese Option hat sich in diesem Jahr und auch in den Jahren zuvor nicht wirklich ergeben. Irgendwann möchte ich wieder in Einsitzern fahren, und daher ist diese Option eine gute Wahl."
Zudem gilt Schumacher wie sein Vater als USA-Fan, die Familie besitzt in Texas eine Ranch. Jetzt muss er sich "entscheiden", ob "ich es machen will oder nicht. Wir haben alle ein paar Tage und Wochen Zeit, um darüber nachzudenken und zu sehen, welche Möglichkeiten es für die Zukunft gibt."
Schumacher will vor allem "Spaß am Rennsport haben, und dafür möchte ich herausfinden, wo ich mich am wohlsten fühle. Ich sage nicht, dass Europa oder die WEC oder eine der anderen Meisterschaften das nicht bieten", sagte er. Aber Schumacher hat "das Gefühl", dass die IndyCar-Serie "vielleicht schon immer das war, was ich machen wollte."