Scuderia-Star Charles Leclerc (+0,684), der im ersten Training noch mit Platz eins geglänzt hatte, wurde nur Sechster. Zudem hatte zuvor die Batterie in seinem SF-24 getauscht werden müssen, weshalb der Monegasse in der Startaufstellung am Sonntag um zehn Plätze nach hinten versetzt wird. Der Spanier Carlos Sainz (+0,582), der zuvor noch von Leclercs Bruder Arthur ersetzt worden war, fuhr im zweiten Ferrari auf Platz vier.
Dahinter reihte sich Rekordweltmeister Lewis Hamilton (+0,602/Großbritannien) in seinem Mercedes ein. Der Brite ersetzt Sainz ab 2025 bei der Scuderia. Weltmeister Max Verstappen (+1,081/Niederlande) in seinem Red Bull konzentrierte sich offenbar mehr auf den Renntrimm und fuhr nur auf Position 17.
Hülkenberg überrascht
Für den Emmericher Hülkenberg lief die Session hingegen hervorragend. In 1:23,979 Minuten stellte der 37-Jährige seinen Haas auf Platz drei. 2025 wechselt Hülkenberg zu Sauber bzw. Audi. Teamkollege Kevin Magnussen (+0,713/Dänemark), der den US-Rennstall ebenfalls nach dem Saisonfinale verlässt, wurde Achter.
Haas kämpft noch mit Alpine um Platz sechs in der Konstrukteurswertung und viele Millionen - nur fünf Punkte trennen Hülkenberg und Co. vom französischen Rennstall. Je höher ein Team in der Konstrukteurswertung am Ende des Jahres platziert ist, desto mehr Preisgeld erhält es.
Nachdem im ersten freien Training sechs Testfahrer am Steuer der Boliden gesessen hatten, war nun wieder das klassische Feld unterwegs. Eine kleine Ausnahme gilt allerdings für Alpines Jack Doohan, der Australier feiert am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) sein Grand-Prix-Debüt. Ab 2025 geht er dann in Vollzeit für den französischen Rennstall an den Start. Er wurde wie im ersten Durchgang nur 19. (+1,444), Teamkollege Pierre Gasly (+1,000/Frankreich) nur Zwölfter.
FP1: Leclercs schreiben Geschichte
Erst Bangen, dann die Erlösung: Ferrari-Star Charles Leclerc hat gemeinsam mit seinem Bruder Arthur Formel-1-Geschichte geschrieben. Die beiden Monegassen gingen im ersten freien Training zum Großen Preis von Abu Dhabi als erstes Brüderpaar in einer Session der Königsklasse im selben Team an den Start. Arthur ersetzte Carlos Sainz und wurde in 1:26,179 Minuten 18. Charles fuhr deutlich schneller (1:24,321) und sicherte sich Rang eins.
"Meine ganze Familie wird von Monaco hierher fliegen", hatte der Ferrari-Star bereits am Donnerstag gesagt. Doch seine Verwandtschaft musste sich gedulden. Zunächst war nur Arthur auf den Yas Marina Circuit gefahren, an Charles' Auto schraubten die Ferrari-Mechaniker in der Box lange herum. Nach etwas mehr als einer halben Stunde fuhr er dann ebenfalls auf die Srecke und machte den historischen Moment perfekt.
Doch auch wenn Charles einen guten Auftakt hinlegte, erlebte sein Team einen Rückschlag im Kampf um die Team-WM. Weil in seinem Ferrari eine neue Batterie eingebaut werden musste, wird er in der Startaufstellung am Sonntag um zehn Plätze zurückversetzt.
Norris und McLaren nah dran
Ferrari liegt 21 Punkte hinter McLaren, beide Teams könnten ihren ersten Titel seit 2008 holen. Lando Norris (+0,221/Großbritannien) - der mit Leclerc auch noch um die Vize-WM fährt - holte sich Platz zwei. Die Top fünf wurden von den beiden Mercedes von Rekordweltmeister Lewis Hamilton (+0,485) und George Russell (+0,844/beide Großbritannien) sowie Alpines Pierre Gasly (+1,012/Frankreich) komplettiert.
Dessen Teamkollege Jack Doohan (+1,983/Australien), der am Sonntag sein Grand-Prix-Debüt feiern wird, schaffte es nur auf Platz 19. Der Emmericher Nico Hülkenberg wurde in seinem drittletzten Training für US-Rennstall Haas Sechster (+1,052).
Wie aussagekräftig die Zeiten sind bleibt abzuwarten. In der ersten Session experimentieren die Teams für gewöhnlich häufig an den Autos. Insgesamt kamen neben Leclercs Bruder außerdem fünf weitere Ersatzfahrer zum Einsatz.
Am besten schlug sich Felipe Durgovich (+1,150/Brasilien) mit Platz neun und landete zwei Plätze vor Aston-Martin-Teamkollege und dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso (+1,184/Spanien). Ansonsten kamen noch Luke Browning (Williams/Großbritannien), Ryo Hirakawa (McLaren/Japan), Isack Hadjar (Red Bull/Frankreich) und Ayumu Iwasa (Racing Bulls/Japan) zum Einsatz.