Mit 31:28 rang der Co-Gastgeber den WM-Rekordchampion und Europameister in der kroatischen Hauptstadt nieder. Dass dies möglich war, hätten nur wenige geglaubt. Doch die Kroaten überrollten die Weltklasse-Auswahl aus Frankreich vor heimischer Kulisse. Schon nach 22 Minuten führten sie mit acht Toren, zur Halbzeit stand es 18:11.
"Wir hatten einen fantastischen Start in das Spiel, vorne wie hinten und Dominik Kuzmanovic hat überragend gehalten. Dadurch haben wir die erste Hälfte dominiert", sagte der ehemalige Bundestrainer Sidgurdsson. Sein Team trifft im Endspiel in Oslo nun auf Titelverteidiger und Olympiasieger Dänemark oder Überraschungsteam Portugal, das Deutschland im Viertelfinale ausgeschaltet hatte. Beide stehen sich am Abend (20.30 Uhr/Eurosport) in Norwegens Hauptstadt gegenüber.
Handball-WM 2025: Bekommt Duvnjak das i-Tüpfelchen?
Duvnjak darf derweil weiter von einem goldenen Abschied aus der Nationalmannschaft träumen, dabei drohte dem Bundesligastar bereits das frühzeitige WM-Aus. Der Spielmacher des THW Kiel hatte sich im Vorrundenspiel gegen Argentinien eine Wadenverletzung zugezogen, der kroatische Handball-Verband schrieb: "Ein Wunder ist nötig, und wir glauben an ein Wunder und an unseren großen Kapitän." Zurecht, wie sich am Donnerstagabend herausstellte. Der Welthandballer von 2013 hatte immer wieder Kurzeinsätze in Überzahlsituationen und führte sein Team als Kapitän zum Erfolg.
Jetzt wartet das Finale in Oslo. Die heimische Unterstützung, die das Team über das gesamte Turnier in Kroatien trug, fällt dort also weg. Und dennoch: Kroatien hat die Chance, zum zweiten Mal nach 2003 Weltmeister zu werden. Und Duvnjak, Rekordspieler und Rekordtorschütze seines Landes, die Möglichkeit, in seinem letzten Spiel für die kroatische Nationalmannschaft seinen Finalfluch zu besiegen. Der 36-Jährige stand mit Kroatien in drei EM-Endspielen und in einem WM-Finale (2009) - immer setzte es Niederlagen. Ein goldener Abschied wäre das i-Tüpfelchen auf Duvnjaks Karriere.