Welthandballer Mathias Gidsel (zehn Tore) von den Füchsen Berlin erzielte am Sonntagabend in der Unity Arena die meisten Treffer für die Dänen.
Ivan Martinovic war für die Kroaten, die vom ehemaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson gecoacht werden, mit sechs Toren am erfolgreichsten.
Kroatiens Kapitän Domagoj Duvnjak blieb damit das i-Tüpfelchen auf seiner Nationalmannschaftskarriere verwehrt. In seinem letzten Länderspiel hatte der Rückraumspieler des THW Kiel von dem ersten Titelgewinn mit seinem Heimatland geträumt. Am Ende wurde es Silber - wie schon bei der WM 2009 und den EM-Turnieren 2008, 2010 und 2020.
Match-Center: Kroatien vs. Dänemark
Frankreich holt Bronze
Der Berliner Gidsel war am Sonntagabend vor rund 11.000 Zuschauern in der Unity Arena mit zehn Toren bester Schütze der Dänen, die von Beginn an den Ton angaben. Kroatien ging aggressiv zu Werke, spielte sich in der Offensive aber immer wieder fest oder scheiterte im Abschluss am glänzenden Emil Nielsen im dänischen Tor. Nach der Pause brach die kroatische Gegenwehr, Jacobsens Team feierte das Quadruple schon weit vor der Schlusssirene.
Bronze hatten sich in einem engen Duell zuvor die Franzosen gesichert. Der Europameister schlug Deutschland-Bezwinger Portugal im kleinen Finale 35:34 (19:17) und jubelte im ersten Turnier nach der Ära von Superstar Nikola Karabatic über seine insgesamt 13. WM-Medaille - keine andere Nation gewann mehr.
Wenn Dänemark so weitermacht, könnte Frankreichs Status als Rekordsieger mit sechs WM-Titeln jedoch in Gefahr geraten. Die Kroaten versuchten, "Danish Dynamite" mit einer offensiven Deckung vor Probleme zu stellen. Doch der dänische Rückraum, insbesondere die Achse aus Gidsel und Simon Pytlick, riss mit pfeilschnellen Pässen immer wieder Lücken und spielte so Emil Jakobsen auf Linksaußen frei.
Ein weiteres Problem für Sigurdssons Team: Nielsen war sofort im Spiel. So hatte Kroatien nach zehn Minuten erst einen Treffer erzielt. Zwar blieb die Partie bis zum 8:7 (22.) eng. Nach der Roten Karte gegen Kroatiens Abwehrriesen Marko Mamic lief der dänische Offensivmotor jedoch allmählich heiß. Beim 13:9 (27.) wuchs der Vorsprung erstmals auf vier Tore.
Duvnjak, der nach einer Wadenverletzung sichtbar angeschlagen war und nur zu Überzahlsituationen auf das Feld kam, und seine Teamkollegen stemmten sich so lange wie möglich gegen die Niederlage. Doch auf den Tag genau 22 Jahre nach Kroatiens erstem WM-Triumph (2003 gegen Deutschland) blieb Dänemark gnadenlos. Als die kroatischen Kräfte und Disziplin nachließen, wuchs der Vorsprung weiter.