Blamage in Bratislava: DFB-Team mit fatalem Fehlstart gegen die Slowakei

Lange Gesichter bei Kimmich (l.) und Rüdiger: Die DFB-Elf lieferte am Donnerstag eine unterirdische Leistung ab
Lange Gesichter bei Kimmich (l.) und Rüdiger: Die DFB-Elf lieferte am Donnerstag eine unterirdische Leistung abČTK / AP / Denes Erdos
Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die Qualifikation für die WM 2026 gestartet. In Bratislava erlitt das Team von Julian Nagelsmann beim 0:2 (0:1) gegen die Slowakei die erste Auswärtsniederlage der Geschichte in einer WM-Qualifikationsphase. David Hancko (42.) und David Strelec (55.) erzielten die Tore für die Gastgeber, die gegen ein defensiv anfälliges und offensiv äußerst harmloses Deutschland leichtes Spiel hatten.

Die Niederlage gegen die Nummer 52 der Welt war ein herber Dämpfer für die großen Titelambitionen für das Mammutturnier im kommenden Jahr - und zugleich die dritte Pflichtspielpleite nacheinander. Das hatte es bislang ebenfalls noch nicht gegeben. Im zweiten Spiel am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Köln ist ein Sieg gegen Nordirland Pflicht, schließlich qualifiziert sich nur der Gruppenerste auf direktem Weg. Als dritter Gegner in der eigentlich machbaren Gruppe A wartet Luxemburg.

Zum Match-Center: Slowakei vs. Deutschland

Vor rund 20.000 Fans im Nationalstadion von Bratislava begann, was am 19. Juli 2026 im MetLife Stadium erfolgreich enden soll. Zu Beginn des langen Weges sollte es keine Wackler, "keine Zweifel" geben, sagte Nagelsmann. Besonders wichtig war ihm nach der großen Enttäuschung in der Nations League mit Pleiten gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2) "Stabilität". Dafür beorderte er seinen Kapitän Joshua Kimmich zurück ins Mittelfeld. Und sonst?

Deutsche Defensive im Tiefschlaf

Den Platz auf der rechten Abwehrseite übernahm der Frankfurter Debütant Nnmadi Collins (21), Oliver Baumann vertrat im Tor einmal mehr den abermals verletzten Marc-André ter Stegen und Abwehrchef Antonio Rüdiger kehrte nach seinem Ausraster im spanischen Pokal sowie einer Verletzung zurück. Im Zentrum, dem "Herzstück", wo der Bundestrainer nicht mehr experimentieren will, durften neben Kimmich der Stuttgarter Angelo Stiller und etwas offensiver Bayerns Leon Goretzka ran.

Die Stats zum Spiel
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Dennoch wurde das DFB-Team beinahe kalt erwischt. Die Slowaken weckten Nagelsmanns unsortierte Defensive aus dem Tiefschlaf, als Kapitän Milan Skriniar (2.) eine Hereingabe knapp verpasste. Die "Dominanz", die Nagelsmann gefordert hatte, brachte Deutschland nicht auf den Platz. Das Pressing der Slowakei bereitete Probleme, dazu wirbelte der freche Leo Sauer die Abwehr um den wackligen Rüdiger in dessen 80. Länderspiel durcheinander. Baumann verhinderte zweimal einen Rückstand.

Slowakei mit Leichtigkeit zum Sieg

Das, was das DFB-Team bis auf einen Versuch von Maximilian Mittelstädt (24.) lieferte, gefiel Nagelsmann gar nicht. Er motzte, schrie und pfiff. Doch ohne Säulen wie Jamal Musiala, Kai Havertz oder Tim Kleindienst lief offensiv fast nichts. Die Abschlüsse von Nick Woltemade (31.) und Florian Wirtz (32.), die neuen, über 200 Millionen Euro schweren DFB-Stars aus der Premier League, blieben Ausnahmen. Hancko vollendete einen Konter zur "hochverdienten Führung", wie ARD-Experte Bastian Schweinsteiger betonte: "Das hat nichts mit Verteidigen zu tun."

Die Noten der DFB-Elf
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Nagelsmann reagierte in der Pause und brachte David Raum für den überforderten Collins. Nach einem Versuch von Leon Goretzka (48.) verbesserte sich kaum etwas im äußerst konteranfälligen deutschen Spiel. Beim 0:2 sah Rüdiger erneut alles andere als gut aus, Strelec tanzte den Real-Verteidiger locker aus und traf in den Winkel. Auch Nebenmann Jonathan Tah leistete sich mehrere Aussetzer. Trotz der Einwechslungen von Nadiem Amiri und Karim Adeyemi blieb es in der Schlussphase bei Verzweiflungsangriffen, weder Kimmich noch Goretzka nahmen das Heft den Handelns in die Hand.

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