Während sich am Abend des Finales viele Augen auf Cristiano Ronaldo richteten, brillierte Zubimendi im Schatten des Rampenlichts. Sein Tor in der 21. Minute war nur ein kleiner Teil einer beeindruckenden Gesamtleistung: 101 von 107 Pässen kamen an – eine Passquote von 94,4 %. Solche Werte sprechen nicht nur für seine Technik, sondern auch für seine Ruhe und Übersicht im Mittelfeldzentrum.
Doch Zubimendis wahre Stärke liegt weniger im Abschluss als in seinem Positionsspiel und seiner Kontrolle über das Spieltempo. In der Saison 2024/25 spielte er 1479 erfolgreiche Pässe für Real Sociedad – ein Spitzenwert in LaLiga. Mit einem Passspiel, das an die besten Zeiten des FC Barcelona erinnert, fungiert der 26-Jährige als Schaltzentrale zwischen Defensive und Offensive.

Die Gunners haben sich unter Mikel Arteta zu einer Mannschaft mit klarer Identität entwickelt, doch die fehlende Tiefe im Mittelfeld hat sich vor allem in engen Spielen bemerkbar gemacht. Zubimendi könnte diese Lücke schließen. Als klassischer Sechser im 4-3-3-System würde er den Spielaufbau ordnen, Übergänge beschleunigen und gleichzeitig die Abwehrreihe entlasten.
Wie Zubimendi Arsenal sofort helfen kann
Seine Präsenz erlaubt es Declan Rice, eine offensivere Rolle einzunehmen – eine Entwicklung, die Rice entgegenkommen dürfte, da er immer öfter in gefährliche Zonen vordringen und selbst torgefährlich werden kann. Mit Martin Ødegaard auf der rechten Acht ergäbe sich ein spielstarkes Mittelfeldtrio, das sowohl defensiv absichern als auch kreative Impulse setzen kann.
Alternativ könnte Arteta auch auf ein 4-2-3-1 umstellen. In diesem System würde Zubimendi gemeinsam mit Rice das defensive Mittelfeld absichern und gleichzeitig als „Deep-Lying Playmaker“ fungieren – ein Spieler, der Räume öffnet, Angriffe initiiert und das Spiel lesbar macht. Seine Vielseitigkeit würde Arteta taktisch enorme Flexibilität bieten.

Die Verbindung zu Real Sociedad ist bei Arsenal tief verwurzelt. Nach der Verpflichtung von Mikel Merino und angesichts der Tatsache, dass Arteta selbst aus San Sebastián stammt, ergibt sich eine narrative Klammer, die diesen Transfer umso logischer erscheinen lässt. Auch die Gerüchte um ein vermeintliches Interesse von Real Madrid haben sich laut spanischen Medien zerschlagen – Arsenal hat freie Bahn.
Ein strategischer Coup für die Gunners?
Zubimendis Spielweise – ruhig, klug, strukturiert – könnte genau das fehlende Puzzleteil sein, das den Unterschied im Titelrennen ausmacht. Seine Fähigkeit, das Spiel zu verlangsamen oder zu beschleunigen, abhängig vom Gegnerdruck, macht ihn zu einem unverzichtbaren Taktgeber. Und vielleicht noch wichtiger: Er hebt das Niveau seiner Mitspieler.
Wenn der Wechsel zustande kommt, wäre es ein klares Zeichen: Arsenal meint es ernst. Mit Zubimendi würde man nicht nur einen exzellenten Mittelfeldmann verpflichten, sondern auch einen Leader, der taktisch geschult und technisch überragend ist. Seine Rolle als Stabilitätsanker könnte den Gunners die nötige Balance verleihen, um in der Premier League ganz oben anzugreifen.

Sollte zusätzlich noch ein treffsicherer Stürmer wie Benjamin Šeško dazukommen, wäre Arsenal personell so gut aufgestellt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Transfer von Martin Zubimendi wäre mehr als nur ein weiteres Puzzleteil – er könnte zum Katalysator für Arsenals ersten Meistertitel seit über 20 Jahren werden.
