1. BERTI VOGTS (1979-1990)
Als 1979 die deutsche U21 aus der Taufe gehoben wurde, übernahm Berti Vogts das Zepter - und behielt es elf Jahre lang. Beim ersten Länderspiel am 10. Oktober 1979 gegen Polen (0:1) schickte Vogts unter anderem Rudi Völler, Pierre Littbarski und Joachim Löw auf den Platz. 1982 wurde Vogts mit dem Team Vize-Europameister, 1990 stieg er als Nachfolger von Teamchef Franz Beckenbauer zum Bundestrainer auf.
2. HANNES LÖHR (1990-2002)
Hannes Löhr übertraf Vogts und blieb sogar zwölf Jahre Trainer der U21 - bis heute Rekord. Als Coach der Olympiaauswahl hatte er 1988 in Seoul Bronze gewonnen. Bei U21-Europameisterschaften war unter ihm dagegen spätestens im Viertelfinale Endstation. 2002 übergab der 2016 verstorbene Löhr an den 23 Jahre jüngeren Jürgen Kohler.
3. JÜRGEN KOHLER (2002-2003)
Jürgen Kohler hatte bei Borussia Dortmund gerade erst seine aktive Karriere beendet, da stürzte er sich schon ins Trainergeschäft. Nach nur neun Monaten bei der U21 war jedoch wieder Schluss: Der Weltmeister von 1990 nahm ein Angebot von Bayer Leverkusen an und wurde Sportdirektor der Werkself. In Kohlers Amtszeit fällt unter anderem ein 1:5 in Bosnien-Herzegowina - erst 2015 kassierte eine deutsche U21 eine höhere Niederlage.
4. ULLI STIELIKE (2003-2004)
Kohlers Nachfolger wurde Ulli Stielike, der zuvor das nur vier Jahre existierende "Team 2006" betreut und auch schon als Assistenztrainer von Teamchef Erich Ribbeck gearbeitet hatte. Bei der U21-EM 2004 im eigenen Land schied das DFB-Team jedoch in der Vorrunde aus und verpasste so die Olympia-Teilnahme. Für Stielike war nach nur einem Jahr wieder Schluss.
5. DIETER EILTS (2004-2008)
Der langjährige Werder-Profi Dieter Eilts wurde 2004 vom deutschen U19-Trainer zum U21-Coach befördert - auch auf Wunsch des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann, mit dem er 1996 gemeinsam Europameister geworden war. Die ersehnte Olympia-Teilnahme 2008 verpasste aber auch Eilts deutlich. Wenig später wurde er entlassen - trotz der erfolgreichen Qualifikation für die EM 2009 in Schweden.
6. HORST HRUBESCH (2008-2009)
Horst Hrubesch hatte 2008 die deutsche U19 zum EM-Titel geführt und erwies sich nach der Eilts-Entlassung als ideale Interimslösung. In Schweden führte er die U21 durch ein 4:0 im Finale gegen England erstmals zum EM-Triumph. Aus jener Mannschaft wurden sechs Spieler (Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira, Mesut Özil) fünf Jahre später Weltmeister.
7. RAINER ADRION (2009-2013)
Wie geplant übernahm Rainer Adrion nach dem EM-Triumph das Kommando. Abgesehen vom 11:0 im September 2009 in San Marino, dem bis heute höchsten Sieg der deutschen U21-Geschichte, blieb er aber glücklos. Die EM 2011 und damit wieder einmal auch Olympia verpasste Deutschland durch ein peinliches 1:4 auf Island. Adrion durfte dennoch bleiben, erst das Vorrunden-Aus bei der EM 2013 kostete ihn den Job.
8. HORST HRUBESCH (2013-2016)
Adrions Vorgänger wurde auch sein Nachfolger, und wieder erwies sich Horst Hrubesch als gute Lösung. Das 0:5 im EM-Halbfinale 2015 gegen Portugal bedeutet zwar die höchste Niederlage der U21-Geschichte, dennoch qualifizierte sich Deutschland nach 28 Jahren endlich wieder für Olympia. Dort stürmte Hrubesch mit einer bunt zusammengewürftelten Mannschaft bis ins Finale, das im Maracana-Stadion gegen Gastgeber Brasilien erst im Elfmeterschießen verloren ging.
9. STEFAN KUNTZ (2016-2021)
Marcus Sorg war bereits als Hrubesch-Nachfolger verkündet worden, stieg dann aber ins Team von Bundestrainer Joachim Löw auf. Ein neuer Name war schnell gefunden: Der langjährige Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Stefan Kuntz, übernahm und gewann seine ersten fünf Spiele - Rekord. 2017 in Polen und 2021 führte er die DFB-Auswahl zum EM-Titel, 2019 scheiterte sein Team nur knapp im Finale. Drei Endspiele in Folge hatte zuvor nur der Italiener Cesare Maldini (1992, 1994, 1996) erreicht.
10. ANTONIO DI SALVO (seit 2021)
Erfolgstrainer Kuntz wurde im September 2021 von der Türkei als A-Nationaltrainer abgeworben. Als Nachfolger präsentierte der DFB den bisherigen Co-Trainer Antonio Di Salvo, bei der EM 2023 war jedoch schon in der Vorrunde Schluss, der Traum von Olympia in Paris geplatzt. Seitdem ging kein Spiel mehr verloren, Di Salvo formte die U21 in den vergangenen zwei Jahren wieder zum Mitfavoriten auf den Titel - und wurde vom DFB im März mit einer Vertragsverlängerung bis 2027 belohnt.