Dass "Superpippo" in der neuen Saison auf seinen jüngeren Bruder Simone treffen wird, der als Trainer von Inter Mailand längst eine Institution ist, hat Inzaghi auch der Werkself zu verdanken. Vor dem Aufstieg habe er stundenlang Videos des inzwischen entthronten deutschen Meisters geschaut, verriet Inzaghi der Gazzetta dello Sport. Auch seinen Spielern habe er immer wieder die Spielzüge der Elf von Trainer Xabi Alonso gezeigt, die in der vergangenen Saison 51 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen geblieben war.
Das Studium half, Pisa ist der zweite direkte Aufstiegsplatz hinter Sassuolo Calcio nicht mehr zu nehmen. Bei den Video-Sitzungen mit der Mannschaft habe er sich "vor allem auf die Leverkusener Abwehr" fokussiert, verriet Inzaghi. Auch das Zusammenspiel der Bayer-Stürmer sei "vorbildlich" gewesen.
Inzaghi: Aufschluss zum Bruder auf Trainerebene?
Seine Spieler ertrugen das Studium tapfer. "Ich bin sehr anspruchsvoll - mit den Spielern, aber auch mit meinen Mitarbeitern. Niemand hat sich beklagt. Der Wert einer geschlossenen Gruppe ist unbezahlbar. Der Aufstieg ist diesem Zusammenhalt zu verdanken", sagte der 51-Jährige.
Pisa war in der Saison 1990/91 - unter anderem mit dem blutjungen Diego Simeone, heute Trainer von Atletico Madrid, im Mittelfeld - letztmalig aus der Serie A abgestiegen und in der Folge bis in Liga vier durchgereicht worden. Nun geht es wieder zurück. Mit dabei ist ein weiterer prominenter Name: Louis Thomas Buffon, Sohn von Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon, gab im März mit 17 Jahren sein Debüt für Pisa - als Offensivspieler.
Architekt des Aufstiegs ist aber Inzaghi. Die frühere italienische Stürmer-Ikone hatte den Klub aus der Toskana nach Platz 13 in der Saison 2023/24 übernommen - und machte sich nun zum Helden der Stadt. Als Trainer ist er im Vergleich mit seinem Bruder Simone nun auf Augenhöhe, als Fußballer war er immer die klare Nummer eins.