Red Devils im Abstiegskampf? Manchester-Trainer Amorim hofft auf positiven "Schock"

Manchester United-Trainer Ruben Amorim (l.) ist derzeit auch als Psychologe gefragt.
Manchester United-Trainer Ruben Amorim (l.) ist derzeit auch als Psychologe gefragt.Darren Staples / AFP
Nach der über weite strecken ernüchternden 0:2-Heimniederlage gegen Newcastle United am Montagabend ist die Stimmung beim englischen Rekordmeister am Tiefpunkt. Der erhoffte Trainereffekt nach dem Wechsel von Erik ten Hag zu Ruben Amorim blieb aus, dafür befindet man sich tabellarisch langsam im Abstiegskampf. Daran kann der neue Coach aber durchaus etwas Positives erkennen.

Nach der dritten Heimniederlage in Folge (so etwas gab es im roten Teil der Stadt zuletzt 1979) liegt Manchester United auf Platz 14, sieben Punkte vor der Abstiegszone. Das ist die schlechteste Platzierung in der Liga zum Jahreswechsel seit 1989. Anlass genug für Amorim, Alarm zu schlagen.

Die Leute haben genug von Ausreden in diesem Verein“, sagte der Portugiese nach dem Spiel. „Manchmal spreche ich vom Abstieg, weil unser Verein einen Schock braucht. Es ist ein Schock.

Seit Amorims erstem Spiel als Trainer gegen Ipswich Town am 24. November hat nur der abgeschlagene Tabellenletzte Southampton mehr Spiele in allen Wettbewerben der Premier League verloren als United. Amorims Mannschaft hat nach dem 0:2 gegen die Magpies außerdem neben Tottenham Hotspur die meisten Gegentore kassiert.

Zum Match-Center: Manchester United vs. Newcastle United

Auf die Frage, ob es ihm als Manager von Manchester United peinlich sei, dass der Verein mit dem Abstiegsrisiko in Verbindung gebracht wird, sagte er: „Es ist auch meine Schuld in diesem Moment, weil ich denke, dass die Mannschaft sich nicht verbessert hat. Es ist ein bisschen peinlich, Trainer von Manchester United zu sein und eine Menge Spiele zu verlieren. Aber wir müssen mit den schwierigen Momenten fertig werden."

Wenig Hoffnung in den nächsten Wochen

An eine schnelle Wende glauben im Moment zudem nur die wenigsten Fans. In der Liga geht es zum Start ins neue Jahr an die Anfield Road zum übermächtigen Rivalen nach Liverpool, eine Woche später gastiert man in der dritten Runde des FA Cups beim FC Arsenal. Und dann, am 16. Januar, steht mit dem Heimspiel gegen Southampton ein echtes Sechs-Punkte-Spiel vor der Tür.

Der Sieg im Manchester Derby bei City war der einzige Erfolg der Red Devils in der Premier League seit Anfang Dezember.
Der Sieg im Manchester Derby bei City war der einzige Erfolg der Red Devils in der Premier League seit Anfang Dezember.Flashscore

In solchen Momenten ist es besonders bei den großen Vereinen sehr schwer, die Dinge zu wenden“, bekannte der ehemalige Erfolgstrainer von Sporting Lissabon. „Vor allem, wenn man nicht viel Zeit hat, um die Grundlagen zu trainieren. Wir müssen unsere Position anerkennen, so wie man die Liga sieht, kann jeder jeden schlagen. Wir müssen Spiele gewinnen und uns auf das Überleben konzentrieren.

Manchester United im Kampf gegen den Abstieg. Noch ist etwas Puffer zu den letzten drei Rängen, doch selbst Mannschaften wie Ipswich beweisen, dass sie Top-Teams wie Chelsea schlagen können. Noch steckt United nicht im Abstiegskampf, aber sollten sie den freien Fall nicht stoppen können, sieht sich der englische Gigant auf Abwegen bald mit ganz anderen Fragen konfrontiert.