Ein Ersatz, der wohl dringend nötig ist. Denn Kevin De Bruyne hat in der letzten Spielzeit lange nicht die Höhen erreicht, die man von ihm gewohnt war. Sechs Tore waren zwar zwei mehr als in der Saison 2023/24, aber acht Assists sind nur die Hälfte der 16 aus dem Vorjahr.
Eine Oberschenkelverletzung zu Beginn der Saison hatte den Belgier zugegebenermaßen ausgebremst. Der langjährige Kreativ-Motor von City stand so lediglich 22 Mal in der Startelf. Kurz vor seinem 34. Geburtstag traf er schließlich selbst die Entscheidung, den Klub zu verlassen und eine neue Herausforderung zu suchen. Derzeit wird er mit dem SSC Neapel in Verbindung gebracht, ein Transfer scheint wahrscheinlich.
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Große Fußstapfen
Der neue Mann in der Schaltzentrale der Citizens soll nun Tijjani Reijnders vom AC Mailand werden. Genau wie Pep Guardiolas Mannschaft haben auch die Rossoneri eine dürftige Saison hinter sich. Mit dem Unterschied, dass man sich nicht für die Champions League qualifiziert hat.

Reijnders, der mit zehn Toren und vier Assists der torgefährlichste zentrale Mittelfeldspieler aus den fünf besten europäischen Ligen in der Saison 24/25 war, scheint demnach die logische Wahl. AC Mailand braucht das Geld, um den Verlust des verpassten internationalen Geschäfts auszugleichen, der Spieler möchte auf der größten Bühne Europas spielen und Manchester brauch einen neuen Kreativ-Akteur im Mittelfeld.

Mit 26 Jahren ist der Niederländer im besten Fußballeralter, die Box-to-Box-Natur seines Spiels dürfte City sehr entgegenkommen. An der Seite von Rodri könnte Reijnders im System als Doppel-Sechs agieren - oder eben einen Position weiter vorne, um das Angriffsspiel von City zu diktieren, wofür seine Passquote von 84,4 Prozent im letzten Drittel des Spielfelds spricht.
Reijnders hat hohe Ambitionen
Auch an Selbstvertrauen mangelt es Reijnders nicht, sowohl was seinen Spielstil als auch sein Auftreten angeht: "Mein größtes Ziel ist es, so viele Trophäen wie möglich zu gewinnen. Denn wenn ich Fußball spiele, möchte ich meinen Namen in die Geschichtsbücher schreiben", sagte er kürzlich: "Eines Tages ein Kandidat für den Ballon d'Or zu sein, ist natürlich ein Traum, das bedeutet sehr viel. Alles wird von meinen Leistungen und den Trophäen abhängen, die ich gewinne."
Worte, denen natürlich erst einmal Taten folgen müssen. In der Premier League wird er nämlich in die großen Fustapfen von Allrounder De Bruyne treten, der in den vergangenen Spielzeiten wohl das wichtigste Glied im City-System war, sowie einer der besten, vielleicht sogar der beste offensive Mittelfeldspieler weltweit.
Ein Spieler nach dem "Pep"-Rezept?
"Wenn ich mit 11 Mittelfeldspielern spielen könnte, würde ich das tun." - Pep Guardiola hat nie einen Hehl aus seiner Vorliebe für das gemacht, was er für die wichtigste Rolle im modernen Fußball hält. Im Zentrum dieses Denkens steht die Doktrin seines einsitgen Lehrmeisters Johan Cruyff, dem Totem des "totalen Fußballs", der von Ballbesitz, Positionswechsel und hohem Pressing geprägt ist.
Reijnders stammt ebenfalls aus den Niederlanden und ist ein Spieler, der die Rolle des Mittelfeldspielers dynamisch und fließend interpretieren: 'Total' eben, um das von Cruyff und Guardiola so geliebte Wort zu verwenden.

Die Qualität von Reijnders, die Pep überzeugt hat, ihn zu verpflichten, besteht nicht nur darin, dass er in beiden Strafräumen präsent ist. Sondern auch darin, dass er in jedem Moment des Spiels den Bereich des Spielfelds erkennt, in dem er für die Mannschaft am nützlichsten sein kann. Für die Spielphilosophie des katalanischen Trainers sind großartige Spieler eben diejenigen, die ihre Mannschaftskameraden besser machen.
Mit Reijnders hat Pep einen solchen Spieler in den Händen. Wenn er alle Bedingungen erfüllt, die für seine Dienste gefordert werden, wird der Mittelfeldspieler nicht nur Mailands Rekordverkauf (derzeit 67 Millionen Euro für den Wechsel von Kaká zu Real Madrid) werden, sondern auch ein 70-Millionen-Euro-Schnäppchen für ein Team, das Reijnders kreative und antreibende Präsenz dringend gebrauchen kann.
