Unter Ruben Amorim scheint sich bei Manchester United erstmals seit Monaten so etwas wie Stabilität einzustellen. Vier Spiele in Folge ohne Niederlage haben dem Team neues Selbstvertrauen gegeben. Zu Saisonbeginn kaum vorstellbar, aber dndlich präsentiert sich die Mannschaft als Einheit.
Zum Match-Center: Tottenham Hotspur vs. Manchester United
Allerdings bleibt abzuwarten, ob Amorims Aufschwung von Dauer ist oder sich als trügerisch erweist. Ein Sieg in London würde United erstmals seit Anfang 2024 eine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge bescheren.
Doch die Statistik mahnt zur Vorsicht: In den letzten sieben direkten Duellen mit Tottenham gelang United kein einziger Sieg, die letzten vier Begegnungen gingen allesamt verloren.
Spurs drohen historischer Negativrekord und personelle Sorgen
Während Amorim auf ein stabiles Fundament bauen kann, steht Tottenhams Trainer Thomas Frank unter wachsendem Druck. Die Spurs haben im Kalenderjahr 2025 bereits neun Heimspiele verloren, mehr als jedes andere Premier-League-Team. Nur 1994 und 2003 stand man am Ende bei zehn Heimpleiten.
Ein weiterer Rückschlag gegen United würde also nicht nur einen Negativrekord, sondern auch einen herben Dämpfer im Kampf um die Europapokalplätze bedeuten.
Hinzu kommt die Verletztenmisere: Zehn Spieler werden dem Dänen wohl fehlen, zuletzt gesellte sich auch Lucas Bergvall auf die ohnehin lange Liste. Kein Wunder also, dass Tottenhams Offensivstatistik erschreckend mager ausfällt: Nur 9,7 Torschüsse pro Spiel, der niedrigste Wert seit der Saison 1997/98.
Das jüngste 0:2 gegen Chelsea offenbarte die Schwächen schonungslos: mit einem xG-Wert von 0,1 war die Offensive praktisch nicht existent. Ein inzwischen viral gegangenes Foto, das zeigt, wie Djed Spence und Micky van de Ven Trainer Frank beim Abgang ignorieren, spricht Bände über die Stimmung im Team.
Form, Fakten und Zahlen: zwei Teams auf Augenhöhe
Rein tabellarisch begegnen sich beide Klubs auf Augenhöhe: Tottenham hat genau wie United fünf Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen vorzuweisen und steht bei 17 Punkten. Lediglich die Tordifferenz trennt sie: Spurs auf Rang sechs, United auf acht, dazwischen Chelsea.
United dürfte zudem mit breiter Brust anreisen: Kein anderes Premier-League-Team hat in dieser Saison mehr Torschüsse (54) und Schüsse insgesamt (153) abgegeben. Tottenham dagegen wirkt offensiv zahnlos und defensiv anfällig.
Positiv für Amorim: Mit Ausnahme des Langzeitverletzten Lisandro Martínez stehen alle Schlüsselspieler zur Verfügung. Spielmacher Bruno Fernandes könnte erstmals seit November 2020 in drei Auswärtsspielen hintereinander eine Vorlage liefern.
Druck auf beiden Seiten – keiner darf verlieren
Für beide Teams gilt: Eine Niederlage wäre fatal. Tottenham steht vor dem schweren Nordlondon-Derby gegen Arsenal nach der Länderspielpause, eine weitere Pleite könnte die Spurs davor in die untere Tabellenhälfte abrutschen lassen.
Auch United braucht Punkte, um die aufkeimende Euphorie zu untermauern. Nach dem mühsamen Champions-League-Sieg gegen Kopenhagen ist allerdings klar: Auf Tottenham wartet ein Gegner ganz anderer Kategorie.
