Es folgten die üblichen Freundlichkeiten. "Wir sind stolz, dass du hier bist, du bist zu Hause", sagte Pérez lächelnd. Er vergaß nicht zu erwähnen, dass Alonso ja schon als Spieler Großartiges für Real geleistet habe - und ja, ergänzte er, "du bist eine der größten Figuren im Weltfußball". Zugleich erinnerte Pérez seinen neuen Trainer aber auch daran, wohin er nun zurückgekehrt sei: "Dies ist ein herausfordernder Klub."
Und falls es Alonso nicht ohnehin schon wusste: Real ist nicht nur herausfordernd, als Nachfolger von Carlo Ancelotti steht er vor einer "gigantischen Herausforderung", er müsse sich gleich den "zwölf Aufgaben des Herkules" stellen, wie Reals Haus- und Hofzeitung Marca schrieb.
Anders formuliert, und in Anspielung auf den Vorgänger: "Xabi findet einen verunglückten Ferrari am Straßenrand vor." Verunglückt weil: früh raus in der Champions League, nur Zweiter in La Liga.
Keine "100 Tage Höflichkeit"
Viel Zeit zur Analyse des Unfallhergangs bleibt Alonso nicht, Reparaturen und Tuning am königlichen Sportwagen muss er mehr oder weniger bei voller Beschleunigung vornehmen. Bereits am 18. Juni bestreitet Real bei der Klub-WM gegen Saudi-Arabiens Meister Al-Hilal sein erstes Spiel. "Er hat", schreibt die Marca, "nicht mal 100 Tage Höflichkeit" - also keine lange Schonfrist. Alonso gibt sich freilich "überzeugt, hier etwas Schönes zu gestalten".
Auf Ancelotti, der jetzt Nationaltrainer von Brasilien ist, wollte Alonso an seinem ersten Arbeitstag aber nichts kommen lassen. "Carlo war mein Coach, ein großartiger Mensch und ein großer Einfluss. Ich übernehme sein Erbe mit großer Ehre und viel Stolz", sagte er, "ich hoffe, dass ich den Erwartungen gerecht werden kann." Das hoffen sie bei Real nicht nur, das erwarten sie von ihrem Heimkehrer.
Vertrag bei Real hat Alonso bis 2028, seinen ersten Tag, sagte er, werde er in "meinem Kalender" verewigen. "Ich war ein paar Jahre weg", nun aber sei er zurück in der "Heimat", er fühle sich, als sei er "neu geboren". Dem fordernden Präsidenten dankte er artig für "das Vertrauen", und jetzt, da es "mein Team, mein Real Madrid" ist, versprach er zudem, er wolle den Klub "noch größer machen", als er schon sei.