Faustschlag auf der Ersatzbank: Grillitsch-Klub Real Valladolid in der Dauerkrise

Real Valladolid hat momentan nicht nur auf dem Platz große Probleme.
Real Valladolid hat momentan nicht nur auf dem Platz große Probleme.Angel Martinez/Getty Images via AFP
Beim Auswärtsspiel gegen Getafe lief es auf dem Platz für Real Valladolid mal wieder schlecht – 0:3 stand es nach einer Stunde. Statt auf dem Feld brodelte es aber auf der Bank: Juanmi Latasa und Luis Pérez gerieten so heftig aneinander, dass Letzterer sogar ausholte und zuschlug. Die Szene wurde live von den Kameras eingefangen – pikant, peinlich und leider auch publikumswirksam.

Nur weil Mitspieler Eray Cömert zwischen den Streithähnen saß und als eine Art menschlicher Puffer fungierte, wurde Schlimmeres verhindert. Was folgte, war ein schuldbewusstes Statement, das fast schon wie ein PR-Lehrbuch klang. In einer gemeinsamen Erklärung baten Latasa und Pérez nicht nur ihre Teamkollegen, sondern auch den Verein und die Fans um Verzeihung. „Keine sportliche Situation und keine Frustration rechtfertigen den Verlust des Respekts“, hieß es selbstkritisch.

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Beide Spieler gaben sich kleinlaut, akzeptierten sämtliche Sanktionen und erklärten, sie würden die Konsequenzen ohne Widerworte tragen. Der Verein reagierte prompt mit einer eigenen Stellungnahme, in der er den Vorfall als „nicht vereinbar mit den Werten des Clubs“ bezeichnete und eine disziplinarische Maßregelung ankündigte. Intern soll die Stimmung laut lokalen Medien angespannt gewesen sein. Interimstrainer Alvaro Rubio fand deutliche Worte in der Kabine, betonte aber auch, dass es nun an der Mannschaft sei, sich wieder zusammenzuraufen.

Mit nur 16 Punkten aus 30 Spielen ist Real Valladolid, bei dem der österreichische Nationalspieler Florian Grillitsch zum Stammpersonal zählt, acht Spieltage vor dem Ende designierter Absteiger in der spanischen Eliteklasse.