Es wirkte am Mittwoch fast so, als hoffe ganz Frankreich auf die Rückkehr der früheren Nummer 10. Denn nach der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, das bestätigte Deschamps in einem Interview mit dem TV-Sender TF1, werde zunächst einmal Schluss für ihn sein.
Hinter Deschamps liegt zwar eine erfolgreiche Zeit mit dem WM-Titel in Russland, dem Nations-League-Gewinn 2021 und dem Einzug in zwei weitere Finals bei großen Turnieren. Doch: Nicht erst seit der EM 2024 wächst die Kritik an der mitunter wenig mitreißenden Spielweise des Starensembles um Kylian Mbappe. Dazu sorgten Spekulationen um angebliche Unstimmigkeiten zwischen dem Trainer und dem Superstar jüngst für Schlagzeilen.
Deschamps: Abgang mit bitterem Beigeschmack?
Klar ist: Deschamps strebt ungeachtet aller Bedenken in der Öffentlichkeit einen krönenden Abschluss nach knapp 14 Jahren als Nationalcoach an. Und unabhängig vom WM-Abschneiden im nächsten Jahr wird der frühere Profi, dem es als Drittem nach Mario Zagallo und Franz Beckenbauer gelang, Weltmeister als Spieler und Trainer zu werden, große Fußstapfen hinterlassen. Doch wer - wenn nicht Zidane - könnte diese Lücke füllen?
"Von ganzem Herzen" wünsche er sich, dass Zidane den Job übernehmen wird, sagte Christophe Dugarry, der 1998 an der Seite der französischen Ikone im eigenen Land den WM-Titel geholt hatte, bei RMC Sport. Laut Le Parisien sei Thierry Henry, der in Paris im vergangenen Sommer Olympia-Silber als Coach der französische U21 gewann, "fast der einzige Konkurrent" für den "designierten Nachfolger" Zidane.
Dieser ist seit 2021 ohne Trainerjob, nachdem er Real Madrid unter anderem zu drei Champions-League-Titeln geführt und immer mal wieder mit dem Posten als französischer Nationalcoach geliebäugelt hatte. Die Frage nach der Nachfolge, sagte der französische Verbandschef Philippe Diallo der L'Equipe, stelle sich aber noch nicht. Die Hoffnungen auf Zidane werden Deschamps auf den letzten Metern seiner Amtszeit dennoch begleiten.