Pachuca tritt nicht mehr unter Trainer Guillermo Almada an, sondern wird von Jaime Lozano als Interimslösung betreut. Lozano, der nach dem Gewinn des Concacaf Champions Cup 2024 Verantwortung übernahm, weiß um die Schwere der Aufgabe. Seine Mannschaft hat bislang noch nie gegen ein europäisches Team gewonnen. Zwei Remis und drei Niederlagen stehen in der Bilanz – darunter die jüngste 1:2-Auftaktpleite gegen RB Salzburg. Die historische Last wiegt schwer, doch die jüngste Leistung gegen die Österreicher ließ aufhorchen.
Real Madrid reist in starker Form an – nur eine Niederlage aus den letzten sechs Pflichtspielen, allerdings ein schmerzhaftes 1:2 gegen Barcelona. Auch das jüngste 2:2 gegen Al Hilal offenbarte Schwächen, insbesondere bei der Chancenverwertung und dem Defensivverhalten zu Beginn der Partie. Neuzugang Trent Alexander-Arnold zeigte beim Debüt Licht und Schatten: Viele offensive Akzente, aber auch viele Ballverluste. Für Pachuca könnte das eine Einladung zum Kontern sein.
Viel wird auf die Schultern von Salomon Rondon lasten. Der 35-jährige Routinier, ehemals in der Premier League aktiv, ist mit 15 Toren und fünf Assists der Schlüsselspieler der Mexikaner. Gegen Salzburg brachte er die Abwehr mehrfach ins Wanken, scheiterte aber zweimal am gegnerischen Keeper. Nun trifft er auf Reals junges Innenverteidiger-Duo Raul Asencio und Dean Huijsen – ein Duell mit Potenzial für Überraschungen.
Valverde als Taktgeber für Real Madrid
In der Offensive setzt Pachuca zudem auf Bryan Gonzalez und Kenedy, die gegen Salzburg für viel Wirbel sorgten. Gonzalez war der aktivste Spieler im Strafraum, Kenedy schoss dreimal aufs Tor – beide könnten Alexander-Arnold defensiv vor ernsthafte Probleme stellen. Entscheidend wird sein, ob Pachuca das hohe Pressing und die Ballbesitzphasen aus dem Salzburg-Spiel auch gegen technisch überlegene Madrilenen umsetzen kann.
Real Madrid wird sich auf Arda Güler verlassen können, der gegen Al Hilal nach seiner Einwechslung frischen Wind brachte. Zudem dürften die Blancos im Mittelfeld Valverde gegen Palavecino stellen – eine Konstellation, die im physischen wie spielerischen Bereich Vorteile gegenüber Pachuca verspricht. Valverdes Passquote von 96,2 % im letzten Spiel war beeindruckend und unterstreicht seine Rolle als Taktgeber.
Starensemble gegen Außenseiter
Taktisch dürfte es Alonso auf höhere Ballkontrolle und besseres Positionsspiel anlegen, nachdem gegen Al Hilal lediglich 52 % Ballbesitz erreicht wurden – ein für Real-Verhältnisse unterdurchschnittlicher Wert. Der Schlüssel wird sein, das Spiel früh an sich zu reißen und Pachuca keine Umschaltmomente zu gewähren. Das mexikanische Team zeigte gegen Salzburg mit 77,5 % Ballbesitz in den letzten 15 Minuten, dass es auch in der Schlussphase zulegen kann.
Am Sonntagabend treffen also zwei Welten aufeinander: Das Starensemble von Real Madrid gegen einen Außenseiter mit Leidenschaft, Kampfkraft und einem gefährlichen Stoßstürmer. Alles andere als ein Sieg der Spanier wäre eine Überraschung – doch Pachuca hat schon gegen Botafogo bewiesen, dass sie auf großer Bühne für Unruhe sorgen können.
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