"Ich bin traurig": Traum von "Superheld" Robin Gosens zerplatzt

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Gosens (l.) und sein Trainer Raffaele Palladino (r.) nach dem Schlusspfiff in Florenz
Gosens (l.) und sein Trainer Raffaele Palladino (r.) nach dem Schlusspfiff in FlorenzANDREA MARTINI/NurPhoto/NurPhoto via AFP
Robin Gosens überragt mit einem Doppelpack, verpasst mit der Fiorentina aber dennoch das Finale der Conference League.

"Superheld" Robin Gosens war nach seinem ganz persönlichen Drama schwer betrübt. "Man schießt nicht jeden Tag zwei Tore in einem Halbfinale", sagte der Nationalspieler: "Und doch stehe ich hier und bin traurig, weil ich weiß, dass es nicht gereicht hat."

Trotz eines mitreißenden Auftritts des 30-Jährigen hat der italienische Traditionsklub AC Florenz das Finale der Conference League verpasst. Der Traum der Fiorentina vom dritten Finale in Serie und vom ersten Titel im Wettbewerb platzte auf dramatische Weise mit einem 2:2 (2:1, 2:1) nach Verlängerung gegen Betis Sevilla. Das Hinspiel in Spanien war 2:1 für Betis ausgegangen.

Der deutsche Legionär im AC-Trikot avancierte im Rückspiel zum Mann des Abends und erhielt viel Lob. "Gosens schafft einen Doppelpack als Superheld und nähert sich sogar einem Dreierpack", schrieb die Gazzetta dello Sport. Aber auch die Lobgesänge auf seine Leistung konnten den Linksfuß, der seine Premierensaison in der Toskana spielt und dessen Zukunft bis 2028 in Italien liegt, nicht trösten.

"Sie haben ein einfaches Tor nach einem langen Ball gemacht, wir waren müde und das haben sie ausgenutzt", so Gosens, der in der 95. Minute ausgewechselt worden war. Wenig später traf Abde (97.) zur Entscheidung zu Gunsten von Sevilla.

"Es ist schade, denn wir hatten gehofft, unseren Fans ein weiteres Finale schenken zu können", sagte der Außenverteidiger, der nach einem Rückstand die Partie mit zwei Kopfballtoren nach Ecken (34., 42.) zunächst gedreht hatte.

Er hoffe, sagte Gosens, dass die Niederlage "für uns Motivation ist, in den letzten Ligaspielen nochmal alles zu geben, denn das ist jetzt unser einziger Weg zurück nach Europa. Wir müssen positive Energie finden." Florenz ist Tabellenachter der Serie A – das würde nicht für weitere europäische Abende reichen.

Betis im Glücksrausch

In Sevilla herrschte dagegen Glückseligkeit – kein Wunder: Der Klub zog erstmals in ein europäisches Finale ein, sowie als erste spanische Mannschaft in ein Endspiel der Conference League. Dort trifft Betis nun auf Topfavorit FC Chelsea, der sich souverän gegen den schwedischen Außenseiter Djurgardens IF durchsetzte.

Das Finale des drittklassigen europäischen Wettbewerbs steigt am 28. Mai im polnischen Breslau. Gosens wäre nur allzu gern dabei gewesen.