Vor dem Achtelfinal-Hinspiel am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) ist Trainer Carlo Ancelotti der Ernst der Lage mehr als bewusst. "Spielen wir so wie heute", sagte er nach der 1:2-Ligapleite bei Betis Sevilla am vergangenen Samstag, "werden wir am Dienstag nicht gewinnen. Das ist offensichtlich. Ich hoffe, das hilft uns, um aufzuwachen."
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Das wäre auch bitter nötig, denn die Meisterschaft in der Liga ist bereits in Gefahr. Nach nur einem Sieg aus fünf Spielen ist Real in der Tabelle nur noch Dritter - mit drei Punkten Rückstand hinter Spitzenreiter FC Barcelona. Folgt nun auch noch - ausgerechnet gegen den erbitterten Rivalen aus der eigenen Stadt - das sehr frühe Aus in der Königsklasse, herrscht im weißen Teil Madrids endgültig Alarmstimmung.
Womöglich ist das aber bereits der Fall. "Die Niederlage gegen Betis hat ein Loch in die Moral von Real Madrid gerissen, das nur die Anwesenheit in der Champions League stopfen kann", schrieb Marca. Hatte Real vor der Talsohle gar eine aufsteigende Form gezeigt, sei all das nun "wie ein Kartenhaus zusammengebrochen", so das Blatt weiter. Aktuell biete sich "ein Bild der Trägheit, das sowohl den Trainerstab als auch den Verein beunruhigt".
Ancelotti plagen Personalsorgen
Während Ancelotti also psychologisch gefragt ist, plagen ihn auch Personalprobleme an neuralgischen Punkten seiner Mannschaft. Jude Bellingham, der in der Liga wegen einer Roten Karte zuletzt zweimal gefehlt hatte, muss auch in der Königsklasse wegen einer Gelbsperre aussetzen. Obendrein ist Superstar Kylian Mbappé nach einer Weisheitszahn-OP noch nicht wieder bei 100 Prozent. In Sevilla reichte es nur für die finalen 15 Minuten.
Auch Abwehrchef Rüdiger, der bei Betis einen Elfmeter verschuldet hatte, wirkte ebenfalls wenig spritzig - und war harsch kritisiert worden. Ein Einsatz des Mentalitätsspielers gegen das giftige Atlético um Trainer Diego Simeone wäre trotzdem unheimlich wichtig. Gerade in der Champions League, man denke an Reals Final-Erfolge 2014 und 2016, ist ein epischer Showdown praktisch vorprogrammiert. Oder wie es Flügelflitzer Vinicius Junior in einem Appell an die Fans formulierte: "Lasst den Dienstag im Bernabeu verrückt werden!"