Diesmal jedoch kam seine öffentliche Unzufriedenheit zu einem äußerst unpassenden Zeitpunkt. Mit lediglich fünf Toren in allen Wettbewerben seit Saisonbeginn ist Salah weit von seiner früheren Bestform entfernt. Gleichzeitig halten sich hartnäckige Gerüchte, dass Al Hilal aus der Saudi Pro League bereit ist, eine enorme Summe für den 33-Jährigen zu zahlen.
Salah selbst bestätigte kürzlich, dass es ernsthafte Gespräche mit saudi-arabischen Offiziellen gab und dass ein Wechsel wohl zustande gekommen wäre, hätte er nicht verlängert.
Weil Salah nun sogar für das Champions-League-Spiel gegen Inter nicht im Kader stand, glauben viele Fans, er könnte sein letztes Spiel im Liverpool-Trikot bereits absolviert haben. In Kürze reist er zum Afrika-Cup, und das Januar-Transferfenster rückt näher. Für Liverpool wäre jetzt möglicherweise der ideale Moment, um noch einmal eine hohe Ablöse zu erzielen.
Doch würde sich der Klub damit nicht selbst schwächen? Ein Blick auf Salahs Zahlen zeigt: vielleicht nicht.
Formkrise in Zahlen
In 13 Premier-League-Partien dieser Saison eroberte Salah im eigenen Defensivdrittel nur zehnmal den Ball – weniger als einmal pro Spiel. Gleichzeitig verlor er 234-mal die Kubel. Für eine Mannschaft, deren Spiel auf Kontrolle und Ballbesitz basiert, ist das kaum zu rechtfertigen.
Seine Offensivaktionen wirken ebenfalls blass: Von 48 Dribblings fanden 38 in der gegnerischen Hälfte statt, aber nur acht im Strafraum. Nur zwei dieser Dribblings führten zu Torchancen, drei zu eigenen Abschlüssen. Seine Erfolgsquote ist enttäuschend: 11 erfolgreiche Dribblings bei 47 Versuchen. Zudem fanden nur 4 von 37 Hereingaben aus dem Spiel fanden einen Mitspieler.

Dazu kommen eine Abschlussquote von nur 19,1 %, 10 Torschüsse in 13 Ligaspielen – trotz 91 Ballkontakten im Strafraum. Nur 8 kreierte Chancen aus 94 progressiven Läufen verdeutlichen, dass Salah die Dynamik früherer Tage abhanden gekommen ist.
Wenig Gefahr, wenig Dynamik
Zweikämpfe und Defensivarbeit? Ebenfalls kaum vorhanden: zwei gewonnene Zweikämpfe, zwei abgefangene Bälle – in 13 Spielen. Insgesamt wirkt Salah nicht mehr wie der ständige Unruheherd früherer Jahre. Vielleicht macht sich sein Alter bemerkbar, doch entscheidend ist: Auch in anderen Bereichen liefert er aktuell nicht das Niveau, das man von ihm kennt.

Angesichts dieser Zahlen fällt es schwer, Slots Entscheidung infrage zu stellen. Ein Spieler mit Salahs Erfahrung und Rolle im Team müsste mehr liefern, um seinen Startelf-Anspruch zu untermauern.
Natürlich wird auch Neuzugang Alexander Isak kritisch betrachtet. Aber ein 100-Millionen-Transfer erhält üblicherweise Geduld und Rückendeckung, besonders in der Anfangsphase. Salah dagegen ist seit Jahren in Liverpool, kennt System und Erwartungen genau – und erfüllt sie derzeit nicht.

Slots Entscheidung, Salah aus der Startelf zu nehmen, war mutig – aber die Statistik bestätigt sie. Unabhängig davon, ob Salah bleibt oder den Verein verlässt: In seiner aktuellen Form macht das sportlich kaum einen Unterschied. Wenn ein Spieler seines Formats so schwer in Tritt kommt, ist das ein Weckruf, der nicht ignoriert werden kann.

