Enttäuschung in Leipzig: Schäfer will "abschalten" – Rose tröstet Linienrichter

Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer von RB Leipzig.
Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer von RB Leipzig.ČTK / imago sportfotodienst / dts Nachrichtenagentur
Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer von RB Leipzig sieht nach dem Champions-League-Aus in der nahenden Winterpause eine Chance. "Wir werden versuchen, aus den letzten beiden Spielen das Maximum herauszuholen. Und sicher tut es uns dann gut, wenn wir mal an viele Dinge denken können, aber nicht an Fußball. Mal abschalten, Energie tanken, um in der zweiten Hälfte der Saison anzugreifen", sagte Schäfer nach der 2:3 (1:1)-Niederlage gegen Aston Villa.

Keine CL-Punkte

Vor Weihnachten spielt RB Leipzig noch am Sonntag (19:30 Uhr/DAZN) gegen Eintracht Frankfurt und am 20. Dezember bei Bayern München. In der Königsklasse haben die Sachsen durch die sechste Pleite im sechsten Spiel keine Chance mehr auf die Play-offs.

Einen Grund für das Aus sah Schäfer in der Verletztenmisere: "Wir haben mehrfach darüber gesprochen, dass wir personell auf der letzten Rille gehen. Wir haben auch gar keine großen Möglichkeiten, mal etwas umzustellen, mal dem ein oder anderen eine Verschnaufpause zu geben. Trotz der Dreifachbelastung, die wir im Moment haben. Aber so ist die Situation. Und die versuchen wir, so gut es geht zu handeln. Jammern bringt uns auch nichts."

RB Leipzig kommt nicht so recht in Schwung.
RB Leipzig kommt nicht so recht in Schwung.Flashscore

Mit zuletzt zwei Pflichtspiel-Erfolgen in DFB-Pokal und Liga hatte Leipzig wieder in die Spur gefunden. Gegen Villa war Schäfer mit dem Einsatz seiner Mannschaft zufrieden. "Ich glaube, dass man der Mannschaft vom Grundsatz her keinen Vorwurf machen kann, was die Einsatzbereitschaft angeht. Sie ist trotz des Rückstandes zweimal zurück ins Spiel gekommen. Vor allem das dritte Gegentor passt zu unserem Bild aktuell in der Champions League", sagte der 40-Jährige.

Beim entscheidenden Treffer durch den eingewechselten Ross Barkley (85.) hatte die RB-Abwehr in der Entstehung zunächst den Ball nicht wegbekommen, ehe Lukas Klostermann den Fernschuss des Engländers unhaltbar ins Tor abfälschte.

Spielverlauf Leipzig vs. Aston Villa.
Spielverlauf Leipzig vs. Aston Villa.Flashscore

Rose tröstet Linienrichter

Im Moment der Niederlage zeigte Marco Rose Größe. Bei aller Enttäuschung über das vorzeitige Aus in der Champions League verlor der Trainer von RB Leipzig die Gefühle seiner Mitmenschen nicht aus den Augen. Schiedsrichterassistent Alessandro Giallatini standen nach dem 2:3 gegen Aston Villa Tränen in den Augen - und Rose nahm den Italiener tröstend in den Arm.

"Ich habe ihn gefragt, was los ist. Da hat er gesagt, dass er heute sein letztes Spiel gemacht hat", sagte Rose hinterher. In der Kabine überraschte der RB-Coach den 49-jährigen Giallatini mit einem Trikot als Abschiedsgeschenk.

"Ich habe ihm gratuliert und ihm gesagt, dass er jetzt ein bisschen mehr Zeit hat und diese gewinnbringend nutzen soll, dass er sich um seine Familie kümmern kann", sagte Rose: "Er war sehr emotional. Ich hoffe, er war nicht traurig, sondern eher glücklich über das, was er in seinem Leben gesehen und über die Dinge, die er als Schiedsrichter erreicht hat."

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