Catenaccio oder Spektakel? Eintracht vor Schlüsselspiel gegen Bergamo

Knauff (l.) und Toppmöller glauben fest an das Weiterkommen der Eintracht
Knauff (l.) und Toppmöller glauben fest an das Weiterkommen der EintrachtČTK / imago sportfotodienst / Jürgen Kessler

Erst stimmte Dino Toppmöller seine Mannschaft mit ernster Miene ein, dann folgte gleich der ein oder andere Klaps für den Coach. Zwei Tage nach seinem 45. Geburtstag musste "Toppi" durch die Gasse seiner Spieler huschen, die amüsiert ihren Trainer "abwatschten". Leichtigkeit und Ernst lagen beim Abschlusstraining im Waldstadion vor dem wegweisenden Champions-League-Heimspiel gegen Atalanta Bergamo nahe beieinander.

Die Eintracht hat am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) viel vor. "Es ist noch alles möglich. Wir haben unser vorletztes Heimspiel und wollen unbedingt gewinnen, um unsere Chance aufs Weiterkommen so groß wie möglich zu halten", sagte Offensivspieler Ansgar Knauff, nachdem er und seine Kollegen zuletzt erneut in alte Muster verfallen waren.

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Eintracht und die zwei Gesichter

Denn nicht nur auf dem Trainingsplatz, auch beim 4:3-Sieg in der Bundesliga bei Aufsteiger 1. FC Köln zeigte die Eintracht am vergangenen Wochenende wieder zwei verschiedene Gesichter. Ein Spektakel, von dem Toppmöller eigentlich wegkommen wollte - vor allem das späte Zittern schmeckte dem Coach nicht.

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Seine Mannschaft stabilisierte sich zuletzt defensiv, doch das Angriffsspiel litt darunter. Stabilität und Spielfreude kann die SGE zu selten vereinen. Das zu ändern könnte gegen den zweiten italienischen Gegner innerhalb weniger Woche schwierig werden. Frankfurt wolle unbedingt "zu Hause den Sieg einfahren", sagte Sportvorstand Markus Krösche zuletzt, es könnte aber die nächste Catenaccio-Schlacht warten.

Atalanta: Eine knackbare Nuss

Bergamo bot in dieser Saison in der Königsklasse im Gegensatz zu den Frankfurtern nämlich wenig Spektakel, gerade einmal drei erzielte Tore reichten für sieben Punkte und Platz 16. Dass die SGE damit umgehen und selbst gegen augenscheinlich überlegene Gegner die Nerven bewahren kann, bewies sie schon.

In Neapel, gegen den italienischen Meister, erkämpfte Toppmöllers Team zuletzt ein verdientes 0:0. Auch deswegen hat Frankfurt mit vier Zählern (Platz 23) im Kampf ums Weiterkommen noch alle Chancen. "Es wird ein schweres Spiel, in dem wir eine Topleistung brauchen werden", sagte Knauff: "Aber wir haben ein Heimspiel und wir wissen, was hier im Deutsche Bank Park los sein wird."

Wegweisende Partie

Der Heimspielfaktor könnte mitentscheidend fürs Weiterkommen werden, die Gastspiele im wiedereröffneten Camp Nou gegen den FC Barcelona und im Januar bei Qarabag Agdam aus Aserbaidschan werden auf unterschiedliche Art harte Brocken. Auch das abschließende Heimspiel gegen Europa-League-Sieger Tottenham Hotspur wird alles andere als ein Selbstläufer.

Also wartet schon am fünften Spieltag ein wegweisendes, ein "wichtiges, aber auch schweres Spiel", sagte Sportdirektor Timmo Hardung: "Wir wollen etwas mitnehmen. Wir werden unsere Chancen bekommen."