Victor Boniface: In Bremen plötzlich wieder Hoffnungsträger

Victor Boniface zog es am Montag nach Bremen.
Victor Boniface zog es am Montag nach Bremen.ČTK / imago sportfotodienst / Malte Ossowski/SVEN SIMON
Keine zwei Wochen ist es her, da hockte Victor Boniface in Mailand und war bereit, beim großen Traditionsklub AC Milan seine Karriere wieder in Schwung bringen – doch es kam anders. Nach dem Medizincheck platzte der angepeilte Wechsel des Stürmers von Bayer Leverkusen überraschend. Und Boniface? Der landete schließlich beim aktuellen Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga.

Bremen statt Mailand, norddeutsche Gemütlichkeit statt italienischer Modemetropole, großer Hoffnungsträger statt Star unter Stars. Für Boniface kann der Wechsel an den beschaulichen Osterdeich auch eine Chance sein, für seinen neuen Verein ist er es definitiv. Die Last-Minute-Leihe des Nigerianers vom Vizemeister wirkt aus Perspektive von Werder Bremen auf den ersten Blick sogar wie ein echter Coup.

Werder verfügt nun über einen der potenziell besten Stürmer der Bundesliga, hat seine größte Baustelle in der Mannschaft geschlossen und den Gesamtmarktwert seines Kaders mal eben um stolze 40,8 Millionen Euro erhöht.

"Ich bin sicher, dass er für unsere Gruppe in dieser Spielzeit ein ganz wichtiger Faktor werden kann", sagte Trainer Horst Steffen. Immerhin war Boniface in der Leverkusener Meistermannschaft von 2024 weitgehend unangefochten.

Krankenakte als Spiel mit dem Feuer

In Topform ist der 24 Jahre alte Mittelstürmer mit seiner beeindruckenden Physis kaum aufzuhalten. Nur – und damit zum riskanten Teil des Deals – ist er seit Längerem nicht in Topform.

Nach zwei frühen Kreuzbandrissen, die dem Vernehmen nach auch für den geplatzten Mailand-Wechsel ausschlaggebend waren, hatte sich Boniface in Leverkusen zwar zunächst physisch stabil präsentiert, doch seit Mitte der vergangenen Saison spielt er bei Bayer nur noch eine Nebenrolle. Aufgrund von Muskelverletzungen und fehlender Fitness.

Werder ließ sich davon nicht beirren – trotz der negativen Erfahrungen mit dem verletzungsanfälligen Ex-Liverpool-Star Naby Keita vergangene Saison. Risiken, ließ Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz wissen, gebe es bei jedem Transfer. Der Medizincheck jedenfalls wurde Boniface am "Deadline-Day" nicht erneut zum Verhängnis.