Nach ruckeligem Beginn brachte Bilal El Khannouss den VfB in Führung (40.), Jamie Leweling legte mit seinem Gewaltschuss aus der Distanz noch vor der Pause nach (44.).
In der zweiten Hälfte erhöhte Topstürmer Deniz Undav sehenswert (79.). Der eingewechselte Chris Führich sorgte nach einer Einzelaktion für den Treffer zum 4:0-Endstand (90.+7).

Coulibaly sah zuvor die Gelb-Rote Karte (60.). Die Bremer schlitterten eine Woche nach der Pleite im Nordderby gegen den Hamburger SV (2:3) tiefer in ihre Ergebniskrise – seit vier Spielen wartet Werder bereits auf einen Sieg in der Liga und muss sich nach unten orientieren.
Match-Center: Bremen vs. Stuttgart
Umkämpfte Anfangsphase
Bremens Justin Njinmah hatte mit der ersten Abschlusschance einen stimmungsvollen Adventsabend im Weserstadion eröffnet, bei seinem Flachschuss aber knapp links vorbei gezielt (3.). Wenig später war es erneut der Flügelspieler, der für Gefahr sorgte und diesmal in VfB-Keeper Alexander Nübel seinen Meister fand (9.).
Dennoch: Den grün-weißen Gastgebern gehörte die Anfangsphase. Nach der vermeidbaren Pleite beim HSV waren die Bremer sichtlich bemüht, schnell die von Trainer Horst Steffen geforderte "Trendwende" einzuleiten.

Auch beim VfB hatte es in der Liga zuletzt ordentlich geknirscht. Das 0:5 gegen den FCB hatten die Schwaben zwar bereits beim 4:1 gegen Tel Aviv in der Europa League erfolgreich verarbeitet, trotzdem ging offensiv anfangs nicht viel zusammen. Lediglich Undav, die Stuttgarter Lebensversicherung der vergangenen Wochen, sorgte für Gefahr. Seinem Treffer wurde wegen Abseits aber die Anerkennung verwehrt (23.).
Leweling zaubert
Das 113. Bundesligaduell zwischen den beiden Traditionsvereinen blieb ein umkämpftes. Als es an der Weser schon stark nach Pausen-Remis roch, schlug der leichte Favorit doppelt zu. Erst sorgte El Khannouss mit seinem gekonnten Kopfball für das 1:0 des VfB, der in den vergangenen sechs Ligaspielen (!) jeweils mit 0:1 in Rückstand geraten war.
Dann fasste sich Leweling aus der zweiten Reihe ein Herz – bei seinem Flatterball aus knapp 30 Metern sah Bremens Keeper Mio Backhaus nicht gut aus.

Grün-Weißes Spielpech
Werder drohte wegen dieses Tiefschlafs kurz vor der Pause nun auf eine ungemütliche Weihnachtszeit zuzusteuern. Nach dem Seitenwechsel mühte sich die Steffen-Elf, im letzten Heimspiel des Jahres noch etwas mitzunehmen. Doch nach einer Schulterverletzung von Kapitän Marco Friedl und Coulibalys Platzverweis wurde alles noch komplizierter.
Der Innenverteidiger war in der ersten Hälfte wegen einer Unsportlichkeit verwarnt worden. In Überzahl schossen die Stuttgarter Backhaus im Werder-Tor endgültig warm; bei Undavs trockenem Abschluss ins linke obere Eck war er machtlos. Führich setzte schlussendlich den Schlusspunkt.
