In den vergangenen zehn Jahren hat sich die österreichische Bundesliga als perfekte Brutstätte für internationale Top-Talente entwickelt. Bestes Beispiel: Erling Haaland.
Bei Red Bull Salzburg machte der Norweger große Entwicklungsschritte. Über die Zwischenstation Borussia Dortmund landete der torgefährliche Stürmer im Sommer 2022 in den Fittichen von Pep Guardiola und Manchester City. Mit den Skyblues gewann er 2022/23 die UEFA Champions League, in der englischen Premier League hat Haaland zahlreiche Rekorde gebrochen.

In weiterer Folge etablierte sich Österreich als ideale Zwischenstation für viele junge skandinavische Fußball-Spieler. "Wir haben eine lange Geschichte mit skandinavischen Spielern und Spielern aus der Region in Salzburg und haben gute Erfahrungen mit ihnen gemacht", so Rouven Schröder: "Die Jungs arbeiten sehr zielstrebig und professionell und engagieren sich voll für unseren Verein. Das ist für alle Beteiligten sehr positiv."
Aus Fehlern lernt man
In der Mozartstadt stehen zurzeit drei entwicklungsfähige Dänen unter Vertrag: Die beiden Mittelfeldspieler Maurits Kjaergaard (21) und Mads Bidstrup (24) sowie Mittelstürmer Adam Daghim (19).

Schröder ist der Ansicht, dass die österreichische Liga für viele Talente einen perfekten Zwischenschritt darstellt. "In vielen Fällen ist es für junge, talentierte Spieler absolut sinnvoll, nicht gleich in eine große Liga zu wechseln. Damit haben wir beim FC Red Bull Salzburg gute Erfahrungen gemacht", sagte der 49-jährige Funktionär. Neben Haaland nannte er Karim Adeyemi (Dortmund) und Dominik Szoboszlai (Liverpool) als prominente Beispiele.
"Die Jungs können sich in einem ruhigeren Umfeld, mit sehr guter Infrastruktur, unter etwas weniger Druck entwickeln und schon früh um Titel mitspielen", erklärte Schröder die Vorteile: "Sie haben die Möglichkeit, auf einem sehr hohen Niveau Fehler zu machen, daraus zu lernen und besser zu werden. Wenn das gelingt, geben wir ihnen die Möglichkeit, trotz eines langfristigen Vertrages zu einem größeren Verein zu wechseln."
Prominente Vorbilder
Nicht nur Salzburg hat mit diesem Konzept am Transfermarkt große Einnahmen generiert. Der amtierende Meister SK Sturm Graz erwirtschaftete durch die Verkäufe der dänischen Angreifer Rasmus Höjlund und Mika Biereth Ablösesummen in Höhe von 20 Millionen bzw. 13 Millionen Euro.

Deals, die auch bei jungen Spielern Eindruck machen, wie Schröder im Flashscore-Gespräch bestätigt: "Diese Spieler haben auf jeden Fall eine besondere Vorbildwirkung. Es geht darum, Geschichten zu erzählen und Bilder in den Köpfen der Menschen zu erzeugen." Die erwähnten Spieler sind aus Schröders Sicht "absolut hilfreich. Wenn man das nicht hat, ist es viel schwieriger, Spieler zu überzeugen, zu uns zu kommen".
Die Förderung von jungen Spielern endet in Salzburg aber nicht an der Taktiktafel oder im Trainingscenter: "Wir sind beim FC Red Bull Salzburg ein multikultureller Verein und haben Spieler aus 14 Nationen. Daher ist es sehr wichtig, dass wir sie auch abseits des Spielfeldes begleiten und sie in privaten Belangen unterstützen, damit sie sich in Salzburg wohlfühlen."