Serie gerissen, aber die Konkurrenz distanziert: "Kein Dämpfer" für Bayern

Serie gerissen, Konkurrenz distanziert: "Kein Dämpfer" für Bayern
Serie gerissen, Konkurrenz distanziert: "Kein Dämpfer" für BayernODD ANDERSEN / AFP

Die Super-Serie des FC Bayern ist gerissen. Harry Kane und Co. scheint das wenig zu stören - auch wegen der Konkurrenz.

Als der makellose Höhenflug des Rekordmeisters beendet war, reagierte Harry Kane mit einem Schmunzeln. "Das muss nichts Schlechtes sein - jetzt wird weniger darüber geredet", sagte der Torjäger des FC Bayern gelassen bei Sky. Dass die Super-Serie von 16 Pflichtspielsiegen in Folge durch das 2:2 (1:1) bei Union Berlin gerissen war, rang auch Torhüter Manuel Neuer nur ein müdes Lächeln ab - vor allem wegen der Konkurrenz.

"Wir haben nicht nur einen Punkt mitgenommen, sondern die Gegner noch weiter auf Abstand gehalten. Das hätte man auch nicht gedacht nach dem Spiel", sagte der Keeper mit Blick auf die Tabelle. Da der erste Verfolger RB Leipzig parallel bei der TSG Hoffenheim (1:3) patzte, bauten die Bayern ihren Vorsprung an der Spitze sogar auf sechs Punkte aus. Auch Borussia Dortmund nutzte beim Hamburger SV (1:1) das erste Münchner Straucheln nicht.

Die Tabelle nach dem Samstag am 10. Spieltag
Die Tabelle nach dem Samstag am 10. SpieltagFlashscore

Die Enttäuschung über den ersten Kratzer an der bislang einwandfreien Bilanz hielt sich deshalb in Grenzen. Auch der verpasste Startrekord von zehn Bundesliga-Siegen, der noch aus der Saison 2015/16 unter Startrainer Pep Guardiola stammt, war nicht mehr der Rede wert. "Das war kein Dämpfer", betonte Sportdirektor Christoph Freund. Natürlich wolle Bayern jede Partie gewinnen, aber aufgrund der Art und Weise, wie man sich den Punkt erkämpft habe, fahre die Mannschaft "mit einem positiven Gefühl" nach Hause.

Zum Match-Center: Union Berlin vs. FC Bayern

Denn im Stadion An der Alten Försterei hatte den Bayern lange Zeit sogar die erste Bundesliga-Pleite seit März gedroht. Unions Verteidiger Danilho Doekhi (27./83.) hatte die Münchner auch dank eines herben Neuer-Patzers gleich zwei Mal an den Rand der Niederlage gebracht - es bedurfte eines Traumtores von Luis Díaz (38.) und eines Last-Minute-Treffers von Kane (90.+3), um diese noch abzuwenden.

Dabei hatten die Bayern erst am Dienstag in der Champions League zu zehnt noch Titelverteidiger Paris Saint-Germain in beeindruckender Manier bezwungen - der erste Stolperer nun ausgerechnet im schnöden Ligaaltag bei Union? "Ich hatte zum Glück drei Tage, um die Spieler und die Presse auf genau dieses Spiel vorzubereiten", sagte Trainer Vincent Kompany und lachte. Er sei wahrscheinlich "der Einzige" gewesen, der dieses Szenario für möglich gehalten habe.

Fehlende Frische nach dem Königsklassen-Coup sei "nicht das Thema" gewesen, erklärte Neuer: "Wir sind einfach nicht in unser Spiel gekommen. Das passiert Menschen, das passiert Fußballern und das passiert auch dieser Mannschaft."

Die Statistiken zum Spiel Union gegen Bayern
Die Statistiken zum Spiel Union gegen BayernFlashscore

Noch einmal soll es allerdings aus Münchner Sicht nicht passieren. Schon am 3. Dezember kommt es in Köpenick im Achtelfinale des DFB-Pokals zum Wiedersehen mit den Eisernen, die die Münchner am Samstag mit ihrem läuferischen und kämpferischen Einsatz vor große Probleme gestellt hatten.

Die Partie sei eine "Top-Vorbereitung" auf das nächste Duell gewesen, sagte Neuer: "Was wir nicht wollen, ist ein Ausscheiden und das gleiche Spiel." Union werde seinen Matchplan nun "manifestiert haben", meinte der Keeper - "und wir wissen, was uns erwartet".