Der 25-jährige Innenverteidiger schien sich bereits mit Liverpool einig zu sein. Doch weil die Eagles keinen passenden Ersatz finden konnten, legte Oliver Glasner sein Veto gegen einen Wechsel zu den Reds ein.
Guehi geht als Vorbild voran
Guehi hat sich nichts anmerken lassen, weder öffentlich noch in den Medien für Unruhe gesorgt, sondern konzentriert sich weiterhin voll auf seine Aufgaben.
Nachdem Crystal Palace am Ende der Saison 2024/25 erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den FA Cup gewonnen hatten, starteten sie in die neue Spielzeit mit einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Liverpool im Wembley und sicherten sich so den Community Shield.

Danach blieben sie ungeschlagen, bis am vergangenen Wochenende ein Tor von Evertons Jack Grealish in der 93. Minute die Serie im Duell im Hill Dickinson Stadium zerriss. Diese hatte auch das erste Europapokalspiel der Vereinsgeschichte, ein Auswärtsspiel in der Conference League bei Dynamo Kyiv, umfasst. Guehis starke Defensivarbeit und sein Führungsstil sind zweifellos einer der Hauptgründe für den aktuellen Erfolg des Klubs.
Bayern steigen ins Rennen um Guehi ein
Wenn man bedenkt, dass der Verein in den letzten Spielzeiten mit Michael Olise und Eberechi Eze zwei seiner besten Spieler verloren hat, ist der Saisonstart von Palace umso bemerkenswerter. Berichten zufolge muss sich der Klub aus Süd-London jedoch erneut auf großes Interesse an Guehi einstellen – sei es im Januar oder im nachfolgenden Sommer-Transferfenster.
Der FC Bayern München ist der jüngste europäische Topklub, der mit Guehi in Verbindung gebracht wird. Da Olise bereits in München spielt, könnte der Wechsel in die Bundesliga für den englischen Nationalspieler eine deutlich realistischere Option sein.
Fehlerfreie Auftritte
Die defensive Stabilität, die Guehi in seinen Auftritten zeigt, spiegelt sich in den Statistiken wider: Nur Tabellenführer Arsenal hat in der laufenden Saison 25/26 weniger als die fünf Gegentore kassiert, die die Süd-Londoner bislang hinnehmen mussten. In drei der sieben Premier-League-Spiele in dieser Saison blieb Palace sogar ohne Gegentor.
Von 15 Tacklings, die Guehi bislang in der Liga in dieser Spielzeit angesetzt hat, gewann er 11 – eine beeindruckende Erfolgsquote von 73,3 Prozent.

22 klärende Kopfbälle sind bereits die Hälfte der 44, die er in der gesamten Saison 2023/24 verzeichnete – ein deutlicher Fortschritt auch in diesem Bereich seines Spiels. Eine weitere herausragende Statistik, die oft übersehen wird: Guehi unterlaufen in seinem natürlichen Spiel kaum Fehler. In den letzten vier Spielzeiten hat er nur zwei Fehler in 125 Partien gemacht, die direkt zu einem Gegentor führten.
Passspiel auf höchstem Niveau
Darüber hinaus ist Guehi auch im Spielaufbau und bei Ballgewinnen exzellent. Allein in den letzten vier Spielzeiten hat er gegnerische Angriffe nicht weniger als 655 Mal unterbunden. Seine Passquote bewegt sich ebenfalls auf Top-Niveau: Seit Beginn der Saison 2022/23 lag sein niedrigster Wert bei 79 Prozent.

Ob lange oder kurze Pässe – sein Passspiel ist herausragend und liegt meist im Bereich von mittleren 80 bis mittleren 90 Prozent. Für einen Innenverteidiger auf diesem Niveau sind diese Zahlen und Guehis Konstanz eigentlich kaum zu fassen.
Innenverteidiger dieser Klasse sind selten
Einen Ersatz für ihn zu finden, dürfte für Glasner und Palace-Besitzer Steve Parish noch schwieriger werden als in den Fällen Olise und Eze – denn Innenverteidiger mit dieser Qualität sind rar gesät. Für Guehi selbst stellt sich dagegen die Frage, wohin sein Weg führt, entscheidet er sich final dazu, den nächsten Schritt zu gehen.

Ein Wechsel ins Ausland gilt längst nicht mehr als Hindernis für eine Nominierung in die Nationalmannschaft – das zeigen Beispiele wie Jude Bellingham, Conor Gallagher oder Harry Kane.
Vorerst kann sich Palace weiterhin auf die herausragenden Leistungen seines Kapitäns verlassen – ein Spieler, der mit gutem Beispiel vorangeht und jede Mannschaft besser macht, die das Glück hat, ihn zu verpflichten. Ob man auch in München in den Genuss kommt?
