Gerade finanziell "spielen sie ein bisschen in einer anderen Liga", betonte Freund. Man habe in den vergangenen Jahren gesehen, "dass unglaublich viel Geld im Spiel ist, dass sie brutale Möglichkeit haben, nicht nur zwei oder drei, sondern viele Vereine", ergänzte der Österreicher: "Das ist schon extrem."
Nach Wirtz: Woltemade die nächste Bayern-Blamage
Die Münchner hatten in diesem Sommer wochenlang versucht, Nick Woltemade zu verpflichten, die finanziellen Vorstellungen der Münchner und des VfB Stuttgart lagen aber zu weit auseinander. Nun wechselt der Nationalspieler laut übereinstimmenden Medienberichten für bis zu 90 Millionen Euro zum letztjährigen Vierten der Premier League.

"Es ist immer die Entscheidung von den Spielern, wo sie hingehen, wo sie ihre Karriereschritte setzen wollen", sagte Freund mit dem ihm bestmöglichen Allgemeinplatz zum anstehenden Wechsel von Woltemade. "Aber", schob er tapfer hinterher, "wir als Bayern München sind sehr, sehr attraktiv."
Nach Wirtz: Woltemade die nächste Bayern-Blamage
Zur Ehrenrettung von Freund sei gesagt: Er stand am Freitag auf verlorenem Posten, als er sich zu Woltemade äußern sollte. Es ist ja nun mal so: Der FC Bayern war für Wirtz nicht attraktiv genug. Und für Woltemade bot Newcastle gut 50 Prozent mehr als die Münchner.
Nein, der FC Bayern und sein Geld reichen nicht mal mehr aus, um die begehrtesten deutschen Spieler und ihre Klubs von sich zu überzeugen. Die Premier League hat da keine Probleme, es sei schon "extrem, wie viel Geld da im Umlauf ist", sagte Freund.
Der Krösus wirkt hilflos
Aus Sicht des Sportdirektors der Münchner ist mittlerweile eine Art Teufelskreis entstanden. "Es ist", sagte er, "sehr viel Geld aus der Premier League in die Bundesliga geflossen, aber auch viel Qualität von der Bundesliga in die Premier League." Die Schatzmeister mag es freuen, die Trainer nicht.
Nun ist das alles nicht neu, und trotzdem muss es schmerzhaft sein, gerade für den FC Bayern, der noch immer der Krösus der Bundesliga ist und der attraktivste Verein. Die Realität aber ist: Wenn es um einen sogenannten großen Transfer geht, und damit auch um internationale Wettbewerbsfähigkeit, wirkt auch er mittlerweile hilflos.
Kein Kommentar zu Jackson
Die Bayern wollen dem Vernehmen nach in den verbliebenen Tagen des Transferfensters noch einmal mit einem Leihspieler ihren Kader verstärken. Als heißester Kandidat gilt Stürmer Nicolas Jackson vom FC Chelsea. Freund wollte den Namen am Freitag nicht näher kommentieren.
Er sei jedoch "grundsätzlich ein positiver Mensch" und "auch da positiv, dass noch was passieren könnte", sagte der 48-Jährige: "Wir würden nichts ausschließen."