Lena Oberdorf hatte eine Vorahnung. Schon beim Spaziergang am Morgen, verriet die Nationalspielerin, habe sie einer Betreuerin des FC Bayern versichert: Heute ist es soweit, heute treffe ich! Gesagt, getan.
"Dass es direkt zwei Tore wurden, war umso schöner", sagte die 23-Jährige, die mit ihrem Doppelpack beim 3:0 (1:0) gegen RB Leipzig nicht nur ihr Startelfdebüt krönte – sie belohnte sich auch für ihren beschwerlichen Weg durch die "Hölle".
Erwartungen übertroffen
Über ein Jahr hatte Oberdorf auf diese erlösenden Momente hingefiebert. Über ein Jahr musste sie darauf warten, endlich im Trikot der Bayern beim Anpfiff auf dem Feld zu stehen. Und als der große Tag endlich gekommen war, übertraf die Antreiberin gleich alle Erwartungen.
Oberdorf nähert sich knapp 14 Monate nach ihrem Kreuzbandriss schneller als vielleicht erwartet ihrer Topform. Die Bayern freut's, aber sicherlich auch Bundestrainer Christian Wück.
Der erste Einsatz von Beginn an, dann umgehend zwei Treffer, darunter ein Traumtor von der Strafraumkante - besser hätte es nach der langen Leidenszeit, die sich für Oberdorf wie die "Hölle" angefühlt hatte, kaum laufen können.
"Ich kann mich nicht beschweren", sagte sie dem MDR - und lachte. Die Abräumerin, die zuvor bereits zu zwei Kurzeinsätzen im Bayern-Trikot gekommen war, zeigte sich einfach "glücklich, dass es so geklappt hat".
Oberdorf will Fußball "genießen"
Mit einer Oberdorf in Topform dürften die Bayern kaum zu schlagen, die nächste Meisterschaft für die nationale Konkurrenz noch schwerer zu verhindern sein. Obwohl Oberdorf die Erwartungen jüngst noch gedämpft hatte, "Spaß" wollte sie eigentlich erst einmal haben, sagte die frühere Wolfsburgerin zuletzt im SID-Interview.
Sie wolle "genießen – und gar nicht so streng mit mir selber sein". Musste sie am Wochenende auch gar nicht. Es lief schließlich nahezu perfekt.