Die 14 Bundesligisten hatten am Donnerstag überraschend angekündigt, zunächst eigenständig ohne den DFB den "Frauen-Bundesliga FBL e.V." zu gründen. Dieser soll die Vermarktung der Liga auf ein neues Niveau bringen und die Professionalisierung vorantreiben. Die Klubs zeigten sich "enttäuscht", weil sich der Verband bei den Vertragsverhandlungen nicht an Verabredungen gehalten habe.
Widersprüchliche Aussagen beider Parteien
Dem widersprach Neuendorf. "Für uns war diese Meldung etwas überraschend. Es war nie geplant, dass wir bei der Gründung des Ligaverbands dabei sind. Wir sind nicht Teil des Verbands. Erst wenn er gegründet ist, soll ein gemeinsames Joint Venture entstehen", sagte der 64-Jährige: "Darüber wird verhandelt. Endverhandelt ist der Vertrag noch nicht. Wir stehen absolut zu unseren Aussagen und zu unserem finanziellen Engagement. Daran hat sich nichts geändert."
Grundsätzlich hat Neuendorf mit Blick auf den organisatorischen Ablauf zwar Recht, dennoch hatte er zuletzt ein vollkommen anderes Bild des Vorgehens gezeichnet. Mehrfach hatte er erklärt, dass am kommenden Mittwoch beim DFB der Ligaverband gegründet und umgehend das Joint Venture beschlossen werde. Laut der Pläne der Klubs soll der Ligaverband nun am Mittwoch in der Frankfurter Arena gegründet werden.
Ursprünglich sah der Plan vor, dass der Ligaverband und der DFB jeweils 50 Prozent der Anteile an der "Frauen-Bundesliga Gesellschaft" halten sollen. Der DFB wollte 100 Millionen Euro in die angestrebte Professionalisierung investieren und das Geld schrittweise innerhalb von acht Jahren in die Liga pumpen. Noch mehr wäre auf die Klubs zugekommen: Mehrere Hundert Millionen Euro wollten die Vereine in das Personal und die Infrastruktur investieren.
