Top: Luis Díaz (FC Bayern München, 70 Millionen Euro)
Der Kolumbianer war der Bundesliga-Königstransfer des Sommers 2025. Nach den Abgängen von Kingsley Coman und Leroy Sané sollte Díaz die Außenbahn der Münchner sofort auf Weltklasse-Niveau heben. Mit 70 Millionen Euro Ablöse an den FC Liverpool war er der teuerste Zugang der gesamten Bundesliga, von vielen wurde der Transfer belächelt und als Notnagel verurteilt.
Doch Díaz strafte seine Kritiker mit berauschenden Leistungen: Mit 20 Torbeteiligungen in 22 Spieler ist er hinter Harry Kane und Michael Olise der dritteffektivste Offensivspieler des Rekordmeisters. Besonders seine Dribbelstärke und das blinde Verständnis mit Olise auf der Gegenseite haben das Münchner Spiel variabler gemacht.

Trotz anfänglicher Kritik an der Chancenverwertung hat er sich als unverzichtbarer Stammspieler etabliert und einige wichtige Tore markiert, wie beispielsweise die beiden Doppelpacks bei den Siegen in Paris (2:1) in der Champions League und in Frankfurt (3:0).
Flop: Malik Tillman (Bayer 04 Leverkusen, 35 Millionen Euro)
Leverkusen investierte einen Teil der Wirtz-Millionen in Malik Tillman, der von der PSV Eindhoven zurück in die Bundesliga kam. Als kreativer Nachfolger von Florian Wirtz lastet ein enormer Druck auf dem US-Nationalspieler, das Spiel der Werkself zu lenken.
Bisher konnte Tillman diese Rolle nur in wenigen Ausnahmen ausfüllen. In der physisch anspruchsvolleren Bundesliga wirkt er oft isoliert und kann die Genialität seines Vorgängers kaum ersetzen. Mit nur drei Vorlagen und noch ohne eigenen Treffer in 17 Pflichtspielen bleibt der Ex-Bayern-Spieler aktuell weit hinter den Erwartungen zurück, die von der hohen Ablöse von 35 Millionen Euro erweckt wurden.
Top: Wouter Burger (TSG Hoffenheim, 4 Millionen Euro)
Nach dem schmerzhaften Abgang von Angelo Stach zu Leeds United suchte Hoffenheim händeringend nach einem neuen Anker im defensiven Mittelfeld. Wouter Burger kam im Juli 2025 aus der zweiten englischen Liga von Stoke City und sollte die Lücke nicht nur schließen, sondern das Spiel der TSG physisch stabilisieren und zum Fixpunkt des aufstrebenden TSG-Teams werden, das aktuell sogar um die Champions-League-Ränge kämpft.
In der Hinrunde wurde Burger zum absoluten Volltreffer. Mit seiner Körpergröße von 1,91 m wurde der zweikampfstarke Mittelfeldspieler zunächst vornehmend ind er Defensive eingesetzt. Überraschend kam im Laufe der Vorrunde seine Torgefahr hinzu: Mit drei Toren und fünf Vorlagen hat er das Offensivspiel unter Christian Ilzer aus einer Achterosition heraus massiv bereichert.

Wettbewerbsübergreifend ist Burger mit zehn Torbeteiligungen aus 16 Spielen gemeinsam mit Fisnik Asllani sogar Top-Scorer der Kraichgauer. Bereits dreimal war er in dieser Saison Flashscores Spieler der Partie, was seinen Marktwert seit dem Wechsel bereits sprunghaft hat ansteigen lassen: derzeit wird dieser auf 8,9 Millionen Euro geschätzt.
Flop: Jobe Bellingham (Borussia Dortmund, 30,5 Millionen Euro)
Die Verpflichtung des jüngeren Bellingham-Bruders war der Prestige-Transfer des BVB im Sommer. Man erhoffte sich eine ähnliche Initialwirkung wie einst bei Bruder Jude, der in Westfalen zum Star wurde und mittlerweile bei Real Madrid unter Vertrag steht. Jobe kam mit der Empfehlung einer soliden Saison in der Championship beim FC Sunderland nach Dortmund.
Die Bilanz nach der Hinrunde ist jedoch ernüchternd. Bellingham kämpft mit dem deutlich höheren Tempo und der taktischen Disziplin in Deutschland. Obwohl er in 23 Partien zum Einsatz kam, gilt er weiterhin nicht als Stammspieler unter Niko Kovac. Dass er oft noch wie ein Fremdkörper im Dortmunder Mittelfeld wirkt, untermauert durchschnittlichen Flashscore-Note von 6,6.
Seine beste Phase erlebte Bellingham Ende Oktober, als er sich in drei Spielen in Folge eine Note von 7,2 oder höher verdiente. Doch zuletzt kippte die Tendenz wieder in eine negative Richtung: Seine Notbremse gegen Freiburg (1:1) am 14. Spieltag kostete den BVB womöglich einen wichtigen Dreier vor der Winterpause. Obendrein sorgte auch Vater Mark Unruhe für Unruhe im Lager des achtmaligen Meisters: Der 49-Jährige forderte immer wieder mehr Spielzeit für seinen Sohn und soll im August sogar in die Kabine gestürmt sein.
Top: Albert Sambi Lokonga (Hamburger SV, 300.000 Euro)
Der HSV kehrte 2025 in die Bundesliga zurück und landete am Deadline Day einen echten Coup. Lokonga, einst als Riesentalent beim FC Arsenal gefeiert, aber nach mehreren Leihen (Sevilla, Crystal Palace, Luton) stagniert, wechselte für eine symbolische Summe von nur 300.000 Euro an die Elbe. Man erhoffte sich, dass der Belgier im gewohnten Umfeld eines Traditionsklubs zu alter Stärke zurückfindet.
Und diese Hoffnung ist voll aufgegangen: Nach zunächst mangeldner Fitness hat sich Lokonga beim HSV schnell zum Taktgeber entwickelt und ist im zentralen Mittelfeld neben Nicolai Remberg gesetzt. Mit einer Passquote von über 87 Prozent und bereits vier Saisontoren aus dem Mittelfeld heraus ist er einer der entscheidende Faktor, warum der Aufsteiger aktuell im gesicherten Mittelfeld steht.
"Sambi schafft es, ein Spiel zu lesen und zu spüren, den Rhythmus zu bestimmen", lobte Coach Polzin zuletzt. Sollte der Beglier diesen Rhythmus auch in der Rückrunde weiterbestimmen, dürften wohl schon im Sommer größere Klubs bei den Hamburgern anklopfen. Dann wartet zumindest ein fettes Transferplus auf den Verein. Faktisch ist Lokonga der "Schnapper" der Saison 2025/26.
Flop: Nicolas Jackson (FC Bayern München, Leihe: 16,5 Millionen Euro)
Am Deadline Day als zusätzliche Option für das Sturmzentrum vom FC Chelsea geliehen, sollte Jackson den Konkurrenzdruck auf Harry Kane erhöhen und als Joker für Entlastung sorgen. Die Leihgebühr von über 16 Millionen Euro signalisierte dabei eine klare Erwartungshaltung.
In der Praxis kommt Jackson jedoch kaum über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Da Kane nahezu jedes Spiel bestreitet und Vincent Kompany oft auf ein fixes Offensiv-Trio setzt, bleibt Jackson meist nur die Zuschauerrolle. Angesichts der hohen finanziellen Kosten für eine einjährige Leihe ohne signifikante Einsatzzeiten steht die Sinnhaftigkeit dieses Last-Minute-Deals aktuell infrage.
Immerhin: Die Statistik liest sich mit fünf Toren und einer Vorlage aus 18 Pflichtspielen gar nicht mal so schlecht. Allerdings lag Bayern bei jeder Torbeteiligung des Senegalesen bereits zuvor in Führung.
