Blitz-Wiedersehen mit Ex-Klub Werder: Frankfurt-Neuzugang Zetterer im Blickpunkt

Michael Zetterer kehrt bei seinem Debüt für Eintracht Frankfurt ausgerechnet nach Bremen zurück.
Michael Zetterer kehrt bei seinem Debüt für Eintracht Frankfurt ausgerechnet nach Bremen zurück.STUART FRANKLIN / Getty Images via AFP
Die Frotzeleien der neuen Teamkollegen ließen nicht lange auf sich warten. "Jetzt mal mit Torhüter, Jungs", rief Timothy Chandler Keeper Michael Zetterer nach einem Treffer beim Torschusstraining schelmisch zu. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und kratzte die Bälle nun gleich mehrfach bravourös aus dem Eck. Das soll Zetterer auch beim Bundesliga-Start für die Frankfurter Eintracht machen - und zwar ausgerechnet gegen Werder Bremen.

Drei Tage nach seinem Wechsel von der Weser an den Main muss der 30-Jährige gegen den Ex-Verein ran. "Das ist etwas Spezielles für ihn. Das sind die Geschichten, die nur der Fußball schreibt", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller vor dem Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky, DAZN und Flashscore-Konferenz): "Er wird vor dem Spiel vielleicht den einen oder anderen ein bisschen herzlicher begrüßen." Aber letztlich gehe es "darum, ein Bundesligaspiel zu gewinnen".

Nach dem Abgang der "absoluten Legende" Kevin Trapp sei Zetterer bei der SGE "die Wunschlösung" für dessen Nachfolge gewesen, betonte der Coach: "Wir erwarten uns, dass er Michael Zetterer ist und nicht versucht, in irgendwelche Fußstapfen zu treten. Er ist ein Torwart, der uns sehr viel geben kann."

Die Vereinsverantwortlichen seien von ihm "überzeugt als Mensch und Torwart", so Toppmöller. Der 30-Jährige habe in Bremen nachgewiesen, dass er auf "Top-Bundesliganiveau" spielen könne.

63 Erstliga-Spiele absolvierte Zetterer an der Weser. "Es war klar, dass ich Werder nur dann verlasse, wenn etwas kommt, was mich auf allen Ebenen abholt", erklärte der gebürtige Münchner: "Das war hier vom ersten Gespräch an so."

Zetterer nicht automatisch die Nummer 1

Und das, obwohl er keinesfalls auf Dauer die sichere Nummer eins sein wird. In Frankfurt gilt Kaua Santos (22) als Mann der Zukunft, auch Vereinsikone Trapp hätte ohne seinen Wechsel zu Paris FC wohl auf Dauer mit dem Bankplatz vorliebnehmen müssen.

Santos fehlt derzeit noch wegen Trainingsrückstands nach seiner Kreuzbandverletzung. Wie nach Genesung des Brasilianers die Hierarchie im Tor aussehen wird, ließ der Trainer vorerst offen. Erstmal werde Zetterer gegen Bremen im Tor stehen "und dann schauen wir, wie sich die nächsten Wochen entwickeln", so Toppmöller. Er sei da "kein Hellseher".

Für die Partie gegen Werder könnte der Schlussmann als "Spion" sogar doppelt wichtig werden. "Wir haben mit ihm natürlich über das Spiel gesprochen und über die Bremer Mannschaft", erzählte Toppmöller. Vielleicht konnte Zetterer dabei ja noch den einen oder anderen hilfreichen Tipp geben.

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