ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 17. Runde

ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 17. Runde
ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 17. RundeSeverin Aichbauer / APA-PictureDesk / APA-PictureDesk via AFP / Profimedia

Ein Winterkönig trotz Schwächen, eine unangenehme Nachspielzeit am grünen Tisch bei Hartberg und WSG, eine Wiener Austria, die mit Cleverness erneut gegen Sturm Graz gewinnt, ein SK Rapid, der einfach nicht vom Fleck kommt und ein LASK, der einfach nicht mehr verliert. Die letzte Runde vor der Winterpause hatte damit wieder jede Menge Top- und Flop-Potential.

Zum Abschluss des Jahres 2025 in der ADMIRAL Bundesliga zeigte sich noch einmal die ganze Bandbreite der Liga. Salzburg steht trotz durchwachsener Auftritte ganz oben, Hartberg und die WSG beschäftigen die Juristen, die Austria bestätigt ihre Rolle als Sturm-Angstgegner, Rapid rutscht weiter ab und der LASK geht mit beeindruckender Serie in die Pause. Zeit also für die Tops und Flops der letzten Runde vor dem Winter.

 

TOP – Salzburg krönt sich zum Winterkönig

Red Bull Salzburg geht als Tabellenführer in die Winterpause und sichert sich damit den inoffiziellen Titel des Winterkönigs. Die Leistungen waren über weite Strecken nicht immer dominant, am Ende zählte aber die Konstanz – und die reichte, um ganz oben zu stehen. Oder wie Kapitän Alexander Schlager selbstironisch festhielt: „Gar nicht so schlecht, für ein schlechtes Halbjahr.“

Ausschlaggebend war der 2:1-Heimsieg gegen den WAC, bei dem erneut Kerim Alajbegovic zum entscheidenden Faktor wurde. Der 18-Jährige erzielte beide Treffer und bestätigte damit, dass er trotz kleinerer Formdelle zuletzt zum richtigen Zeitpunkt wieder in die Spur fand. Salzburg tat sich auch in dieser Partie lange schwer, brachte den Gegner durch ein unnötiges Elfmeterfoul zurück ins Spiel, blieb am Ende aber geduldig und entschied die Partie spät für sich.

 

FLOP –Schiri-Ärger bei Hartberg gegen WSG

Das 1:2 der WSG Tirol in Hartberg sorgte für anhaltenden Ärger und mündet schließlich in einem offiziellen Protest. Im Mittelpunkt steht die umstrittene Einwechslung von Lukas Fridrikas unmittelbar vor dem entscheidenden Elfmeter zum 2:1.

 

 

Laut WSG durfte Fridrikas zunächst nicht aktiv am Spiel teilnehmen, weil er auf Anweisung des Schiedsrichter-Assistenten noch Teile seiner Ausrüstung richten musste. Der Ball lief in dieser Phase ohne Unterbrechung weiter. Dennoch wurde der Stürmer später während eines laufenden Angriffs aufs Feld gelassen. Genau dieser Konter endete mit dem Elfmeterpfiff nach einem Kontakt an Fridrikas. Aus Sicht der Tiroler ein klarer Regelverstoß, da Spielerwechsel nur bei einer Spielunterbrechung erlaubt sind.

 

 

Zusätzliche Brisanz bekam die Partie durch den Platzverweis gegen Verteidiger Kubatta sowie die Rote Karte für Trainer Philipp Semlic noch vor der Pause. Während Hartberg den Sieg feierte, überwintert die WSG mit dem Gefühl, in mehreren Schlüsselmomenten benachteiligt worden zu sein. Ob es sich um einen tatsächlichen Regelverstoß oder eine unglückliche Verkettung von Umständen handelte, muss nun die Bundesliga klären.

 

TOP – Austria Wien bleibt Angstgegner von Sturm Graz

Die Wiener Austria hat ihre starke Serie gegen Sturm Graz fortgesetzt. Mit dem 3:1-Heimsieg im letzten Spiel vor der Winterpause blieben die Veilchen zum siebenten Mal in Folge ungeschlagen gegen den amtierenden Meister und setzten trotz turbulenter Wochen einen sportlich klaren Schlusspunkt.

Sturm ging zwar früh in Führung, zog sich danach aber zu weit zurück. Die Austria übernahm das Kommando, glich durch Ranftl aus und drehte die Partie noch vor der Pause per Elfmeter. Brisant: Kapitän Manfred Fischer gab im Sky-Interview offen zu, den Kontakt bewusst gesucht zu haben. Regelkonform, aber sinnbildlich für eine Spielweise, die bei der Austria immer wieder auffällt. Manche nennen es unfair, andere wiederum clever. 

Sturm fand offensiv kaum mehr Lösungen, die Austria agierte abgeklärt und effizient. Am Ende stand ein verdienter Sieg, der einmal mehr zeigte: Gegen Sturm weiß die Austria genau, wie man zum Erfolg kommt – spielerisch, taktisch und mit einer Portion Cleverness.

 

Die Tabelle der ADMIRAL Bundesliga
Die Tabelle der ADMIRAL BundesligaFlashscore

 

FLOP – Rapid rutscht vor der Winterpause noch unter den Strich 

Rapid kommt auch zum Jahresabschluss nicht aus der Krise. Das 1:1 beim Tabellenletzten Blau-Weiß Linz reichte nicht, um sich vor der Winterpause in die Meistergruppe zu retten – im Gegenteil: Die Hütteldorfer überwintern unter dem Strich.

Dabei begann alles nach Plan. Rapid dominierte die Anfangsphase, ließ mehrere gute Chancen liegen und ging durch Nenad Cvetkovic nach einem Eckball verdient in Führung. Doch erneut gelang es den Wienern nicht, nachzulegen oder die Kontrolle zu behalten. Stattdessen kam Blau-Weiß zurück – und glich durch ein Traumtor von Cvetko aus.

 

 

In der zweiten Hälfte hatte Rapid noch Möglichkeiten, vor allem Louis Schaub vergab zwei große Chancen. Am Ende blieb es beim Remis, das sinnbildlich für den Herbst steht: guter Beginn, fehlende Konsequenz, mentale Blockaden. Interimstrainer Stefan Kulovits sprach vom bekannten „Kopfkino“, das nach Rückschlägen sofort einsetzt. Bezeichnend: Bei Rapid läuft es aktuell so offensichtlich schlecht, dass nicht einmal mehr die zum Ende schon etwas wilden Farbenspiele des Schiedsrichters, die eine mittelprächtige Flut an gelben Karten für Rapid-Spieler brachten, ein Thema waren. Dennoch stellten sich nach dem Spiel in den Interviews mehrere Spieler hinter Stefan Kulovits als Trainer. 

 

 

TOP – LASK bleibt 2025 unter Kühbauer ungeschlagen

Seit der Rückkehr von Didi Kühbauer als Trainer holte der LASK 22 von 24 möglichen Punkten in der Liga, gewann acht von neun Pflichtspielen und arbeitete sich vom Tabellenmittelfeld bis in die Spitzengruppe vor. Das neu gewonnene Selbstvertrauen war auch in Graz sichtbar. „Wir glauben als Team daran, dass wir jeden schlagen können“, brachte es Torschütze Samuel Adeniran auf den Punkt.

Selbst Gegner zollen mittlerweile Respekt. GAK-Stürmer Daniel Maderner adelte die Linzer nach Abpfiff als „im Moment das beste Team der Liga“. In Linz bleibt man dennoch bewusst am Boden. Kapitän Sascha Horvath warnte vor zu viel Euphorie: „Wenn du einen Schritt weniger machst, bist du ganz schnell wieder Achter.“