Gruppe A
Im afrikanischen Fußball war Marokko in den letzten Jahren das Aushängeschild, erreichte bei der Weltmeisterschaft 2022 das Halbfinale und gewann 2024 die Afrikanische Nationenmeisterschaft. Dieses erfolgreiche Turnier mit ausschließlich Spielern, die in der Heimat ihr Geld verdienen, spiegelt jedoch nicht die Qualität der A-Mannschaft wider, zu deren Aushängeschildern Brahim Diaz gehört.
Nachdem er sich 2024 gegen Spanien entschieden hatte, wurde der Spieler von Real Madrid zu einer Stütze des Teams und erzielte in der Qualifikation für die CAN sieben Tore in vier Spielen. Die Gefahr, die er in der Angriffsreihe darstellt, wird durch Achraf Hakimi dahinter verstärkt, wodurch er mehr Zeit hat, seine Dribblings einzusetzen und die Verteidiger zu überlisten.
Der europäische Weg an die Spitze war für den Malier Dorgeles Nene kurvenreich. Sein Weg führte ihn über Österreich, Belgien und nun in die Türkei, wo er in dieser Saison neben Spielern wie Jhon Duran und Marco Asensio der Star des gefürchteten Fenerbahçe-Teams ist.
Neben seiner Größe und Schnelligkeit ist es vor allem seine Position auf dem rechten Flügel der türkischen Mannschaft, die Aufmerksamkeit erregt. Er zieht häufig nach innen, um eine Option im Strafraum zu bieten. In der Nationalmannschaft wird er ebenfalls auf der linken Seite eingesetzt.
Sambia , das auf Platz 90 der Weltrangliste steht, ist von seinem Talent her begrenzt, doch sein Star ist der Stürmer Patson Daka. Als Anführer des Titelträgers von 2012 hatte der Spieler von Leicester City in den letzten beiden Kampagnen Probleme mit dem Toreschießen und erzielte seit August 2024 nur zwei Treffer in der Liga.
Bei seiner Nationalmannschaft lief es jedoch besser. Bei der diesjährigen WM-Qualifikation netzte er in sieben Spielen dreimal ein und man wird sich darauf verlassen, dass er die nötige Feuerkraft mitbringt. Außerdem läuft sein Vertrag bei den "Foxes" im Sommer aus. Eine gute Leistung in Marokko könnte also genau das sein, was er braucht, um zu zeigen, dass er in der Lage ist, auf den großen Bühnen zu spielen.
Da die Komoren zum zweiten Mal in ihrer Geschichte die Endrunde der CAN erreicht haben, befinden sie sich bereits im Vorfeld des Turniers im Aufschwung. Mit einer Bevölkerung von weniger als einer Million Menschen wurde die Inselnation für ihre defensive Stärke gelobt, mit der sie sich ihren Weg nach Marokko gebahnt hat.
Rafiki Said lässt seine Präsenz am anderen Ende des Spielfelds spüren. In der Qualifikation erzielte er entscheidende Tore und sorgte dafür, dass sein Team in sechs Spielen ungeschlagen blieb. Mit nur 25 Jahren gilt er als die Zukunft dieser Mannschaft. In 17 Länderspielen für sein Land hat er bereits acht Tore erzielt, und in Nordafrika wird er sicher noch weitere hinzufügen.
Gruppe B
Teboho Mokoena feierte in der letzten Länderspielpause den 50. Einsatz für sein Land und ist zu einer der Säulen des Teams geworden. Mit seiner Erfahrung in großen Spielen (er vertrat Südafrika mit den Mamelodi Sundowns bei der diesjährigen Klub-WM) verhalf der 28-Jährige seinem Team auch zum dritten Platz bei der letzten CAN-Ausgabe, wobei er unter anderem im Halbfinale gegen Nigeria ein Tor erzielte.
Wenn Südafrika seine über 30-jährige Durststrecke beenden will, braucht Mokoena ein weiteres herausragendes Turnier.
Wie seine Nachbarn aus Sambia wird auch Simbabwe seine europäischen Stars brauchen, wenn es in Marokko weit kommen will. Einer von ihnen ist der linke Außenverteidiger von Udinese, Jordan Zemura. Er beginnt, die Konstanz und Form zu zeigen, die viele von ihm kannten, als er noch in Bournemouth spielte, wo er 19 Einsätze in der Premier League hatte.
In der Nationalmannschaft ist es seine Kreativität, die ihn gefährlich macht. Er spielt offensiver auf der Position des linken Flügels, ist ein hervorragender Dribbler und kann Freistöße schießen. Kann er Simbabwe helfen, sich zum ersten Mal in seiner Geschichte für das Achtelfinale zu qualifizieren?
Während Omar Marmoush und Mohamed Salah, der starke Mann im ägyptischen Team, die Hoffnungen der Ägypter tragen, ist es ihr Partner Trezeguet, der die Show stehlen könnte.
In diesem Jahr hat der 31-Jährige zu seiner Bestform zurückgefunden und in 15 Spielen neunmal getroffen (zuvor hatte er in 65 Spielen nur 13 Mal geknipst). Solche Wendungen zeigen, dass Ägypten die richtige Spielweise gefunden hat und trotz einer schwachen Leistung bei der letzten CAN-Ausgabe diesmal ein schwer zu schlagender Gegner sein wird.
Der 35-jährige Fredy führt das Team von Angola an, das in seine zweite CAN in Folge geht und versuchen wird, zum ersten Mal in seiner Geschichte das Viertelfinale zu überstehen. Im Jahr 2024 hatte sich das Team das Ziel gesetzt, "den Leuten zu beweisen, dass sie falsch lagen", indem es das Achtelfinale erreichte, doch dieses Mal werden Fredy und seine Teamkollegen etwas mehr Erwartungen auf den Schultern tragen.
Als charismatischer Anführer ist der Mittelfeldspieler von Bodrumspor für seine Dynamik im Mittelfeld bekannt, aber er hat sich weiterentwickelt, indem er vor Jahresbeginn seinen Rekord an Ligatoren aufstellte. Seine Erfolgsbilanz in der Nationalmannschaft ist nicht berauschend, aber könnte der Veteran einen neuen Meilenstein erreichen?
Gruppe C
Tansania geht als Außenseiter in die CAN, die Wettanbieter schreiben eine Quote von 200 für den Turniersieg aus. Wenn es die Zuschauer in Marokko überraschen will, muss Novatus Miroshi glänzen. Miroshi ist einer der wenigen Spieler, die ihr Geld in Europa verdienen. In dieser Saison hat der defensive Mittelfeldspieler von Göztepe in der Süper Lig viele Spiele bestritten und der Mannschaft geholfen, sich zum Zeitpunkt dieses Artikels auf den vierten Platz der Tabelle zu schieben.
Da er sehr taktisch veranlagt ist und gerne in Zweikämpfe geht, sollte er sich darum kümmern, den Ball zu erobern, bevor er Gegenangriffe einleitet.
Gibt es eine Nation, die mit einem größeren Handicap in das Turnier geht als Nigeria ? Die "Super Eagles", die sich nicht für die Weltmeisterschaft 2026 qualifizieren konnten, müssen in Marokko eine großartige Leistung abliefern, um das wieder gut zu machen.
Mit dem Druck, der auf ihnen lastet, könnten neue Gesichter für den Ruhm notwendig sein. Einer von ihnen ist Christantus Uche. Sein Aufstieg vom Amateurfußball in Spanien bis zur Premier League bei Crystal Palace war kometenhaft und wurde durch drei Einsätze in der Nationalmannschaft gekrönt. Auch wenn er in letzter Zeit nicht viele Spiele hatte, hat er sicherlich die Qualitäten, um bei der CAN auf sich aufmerksam zu machen.
Jeder Spieler mit Premier-League-Erfahrung ist für eine Nationalmannschaft bei der CAN eine große Bereicherung, und Hannibal ist sicherlich diese Person für Tunesien. Der Mittelfeldspieler, der früher bei Manchester United war und jetzt bei Burnley spielt, nimmt die Rolle der Nummer 10 ein und nutzt seine Intelligenz und seinen Mut, um den richtigen Pass zu finden.
Drei Tore in vier Jahren spiegeln nicht gerade seine Kreativität wider, beim Afrika Cup muss er sein Spiel auf das nächste Level heben.
Nachdem er 2025 in die ugandische Nationalmannschaft aufgenommen wurde, steht Hibernians Verteidiger Jordan Obita vor seinem ersten großen Turnier und wird versuchen, sein Tor in einer schwierigen Gruppe unversehrt zu halten.
Er ist ein erfahrener Spieler aus den unteren englischen Ligen, der sich bei Reading und den Wycombe Wanderers einen Namen gemacht hat. Es gibt jedoch ein großes Fragezeichen hinter seinem Fitnesszustand, nachdem er sich am 30. November im Spiel gegen Celtic am Knöchel verletzt hatte. Wenn er spielt, wird seine Ruhe und Routine auf die Abwehrreihe des Außenseiters abstrahlen.
Gruppe D
In einem Team voller Talente könnte Senegal die stärkste Startelf von allen aufweisen, doch die Form von Nicolas Jackson könnte entscheidend für den Erfolg des Teams in Nordafrika sein. Jackson, der mit dem alternden Sadio Mané um den Stammplatz kämpft, ist seit seiner Ausleihe an Bayern München im Sommer ein guter Verbündeter für Harry Kane.
Obwohl er in der Allianz Arena einige Zeit auf der Bank verbrachte, schoss er einige Jokertore, was bedeutet, dass der Senegal mit ihm Optionen hat. In einem vollen Kalender ist dieser Spielertyp unter den 24 Mannschaften selten, trotz fehlender Minuten wird sein Einfluss spürbar sein.
Wie Tansania in Gruppe C hat auch Botswana nur geringe Chancen, bei der CAN auf sich aufmerksam zu machen. Für Tumisang Orebonye könnte es jedoch ein großes Turnier werden. Obwohl er während der Qualifikation in sechs Spielen nur ein Tor schoss, erzielte er in diesem Zeitraum eine Flashscore-Durchschnittsnote von 7,3, was zeigt, dass seine Arbeit fernab des Tores für das Team ebenso wichtig ist.
Er ist außerdem einer der wenigen im Team, die außerhalb des südlichen Afrikas gespielt haben. Seine Erfahrung auf der großen Bühne wird er in Marokko teilen, was für die "Zebras" nicht schlecht sein kann.
Es gibt vielleicht niemanden in der Mannschaft der DR Kongo, der so viel Erfahrung auf hohem Niveau hat wie Chancel Mbemba. Der 31-Jährige, der jetzt für Lille in der Ligue 1 spielt, hat 101 Länderspiele für die Nationalmannschaft absolviert und ist ein Mann der großen Momente, da er im Elfmeterschießen gegen Nigeria den siegbringenden Elfmeter verwandelte, der sein Land für die Play-offs zur Weltmeisterschaft im März qualifizierte.
In der CAN-Qualifikation verhalf er seiner Abwehr zu vier Spielen ohne Gegentor und ist auch bei Eckbällen eine Gefahr, wie er kürzlich gegen Kamerun bewies. Die DR Kongo kann als Außenseiter für das Turnier angesehen werden, und Mbemba könnte der Anführer sein, den sie braucht, um zu Ruhm zu gelangen.
Unser zweiter Spieler in dieser Liste, der bei Southampton-Partnerklub Göztepe Izmir spielt, ist Junior Olaitan. Der 23-jährige Mittelfeldspieler hat 34 Länderspiele absolviert und fünf Tore für Benin erzielt. Er hat in dieser Saison 12 Spiele in der türkischen Super Lig bestritten.
Als kreativer Mittelfeldspieler, der in der CAN- und WM-Qualifikation vier Vorlagen gab, ist er Teil einer jungen Mannschaft, die gemeinsam gute Fortschritte macht. Er wird während des Turniers wahrscheinlich in der Rolle des 10ers spielen, wo er seine technischen Fähigkeiten einsetzen wird, um die Abwehrreihen zu destabilisieren.
Gruppe E
Bundesliga-Legionär Mohamed Amoura hatte ein außergewöhnliches Jahr mit der algerischen Nationalmannschaft. Er erzielte in zehn Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft 2025 zehn Tore - das beste Verhältnis von Toren pro Spiel in seiner Karriere - und gab in dieser Kampagne auch vier Assists.
Auch im Verein ist er ein Fixpunkt: In Wolfsburg hat er in 12 Spielen (bislang) viermal getroffen und gezeigt, dass er seine Aktionen mit beiden Füßen abschließen kann. Darüber hinaus beweist er große Kaltschnäuzigkeit, wenn er allein vor dem Torwart steht. Die Abwehrreihen werden sich sicherlich vor ihm in Acht nehmen, wenn er das Spielfeld betritt.
In der Serie A ist Saul Coco die Definition von Konstanz. In 12 Serie-A-Spielen für Torino in dieser Saison hat er eine Flashscore-Bewertung von 7,1, was für seine Position überdurchschnittlich ist. In der Nationalmannschaft gehörte er zu dem Team, das bei der letzten CAN die Gruppe mit Nigeria und der Elfenbeinküste anführte, bevor es im Achtelfinale an Guinea scheiterte.
Er ist ein kämpferischer Innenverteidiger und muss die Konstanz, die er im Verein hat, halten, wenn sein Team diesmal weiterkommen will.
Wenn es um Talismane geht, gibt es keinen Größeren als Edmond Tapsoba. Der Innenverteidiger ist die Stütze von Bayer Leverkusen und steht seit seiner Ankunft im Alter von 17 Jahren im Mittelpunkt seines Teams.
Seine Qualitäten haben das Interesse von Vereinen aus der Premier League geweckt. Er ist nicht nur defensiv sehr stark, sondern auch ruhig am Ball und hat ein Auge für den entscheidenden Pass. Er könnte bei Burkina Faso sogar im Mittelfeld spielen, um die Chancen seines Teams in der Gruppe E zu beeinflussen.
Der Sudan ist vor Beginn des Turniers vielleicht eine der am wenigsten favorisierten Mannschaften, aber zwei gute Ergebnisse gegen Ghana in der Qualifikation lassen vermuten, dass er nicht leicht zu schlagen sein wird.
Die Sudanesen müssen sich auf ihren nationalen Torschützenkönig Mohamed Abdelrahman verlassen, wenn sie die Gruppenphase überstehen wollen. Er hat 13 Tore für seine Nationalmannschaft erzielt und mit 32 Jahren ist dies vielleicht seine letzte Chance, sich auf der kontinentalen Bühne zu profilieren.
Gruppe F
Mit 21 Jahren ist Carlos Baleba einer der jüngsten Spieler in dieser Liste, aber er hat vielleicht den höchsten Preis. Letzten Sommer war Manchester United bereit, Brighton & Hove Albion über 100 Millionen Euro für seine Dienste zu zahlen und er könnte im Januar wieder auf den Markt kommen.
Seine Qualitäten sind offensichtlich. Er ist eine treibende Kraft im Mittelfeld, mit einem Motor, der perfekt auf den Profifußball abgestimmt ist. Außerdem ist er ein guter Tackler und hat einen linken Fuß, mit dem er auch außerhalb des Strafraums Tore schießen kann. Er wird entscheidend dafür sein, dass diese turbulente kamerunische Mannschaft zum ersten Mal seit 2017 den Titel gewinnt.
Gabun - Pierre-Emerick Aubameyang.
Könnte dies die letzte Chance auf Ruhm für Pierre-Emerick Aubameyang sein? Der heute 36-Jährige ist seit 2010 der starke Mann in Gabun, wo er mit 39 Toren einen Landesrekord aufstellte. Die Gabuner sind noch nie über das Viertelfinale hinausgekommen. Das letzte Mal geschah dies 2012, als sie nach Verlängerung gegen Mali verloren.
Die Strategie besteht, wie schon seit über einem Jahrzehnt, darin, Aubameyang zu füttern und ihn seine Arbeit machen zu lassen. Diesmal ist die Gruppe schwierig und Aubameyang muss noch mehr zaubern, wenn er seinem Land endlich etwas Zählbares schenken will.
Nach vier erfolgreichen Spielzeiten bei Atlético Madrid wechselte Reinildo im Sommer zu Sunderland und zeigte sich als Rechtsverteidiger beim Premier-League-Aufsteiger sehr leistungsstark. Seine Fähigkeiten erlauben es ihm auch, als Innenverteidiger zu spielen, was er für Mosambik wahrscheinlich auch bei der CAN tun wird. Er trägt die Hoffnungen des Landes auf seinen Schultern.
Mit nur vier Länderspielen vor der CAN ist Yan Diomande nicht der Spieler, auf den man bei der Elfenbeinküste achten sollte. Wenn man sich jedoch seinen Werdegang bei RB Leipzig ansieht, wird er am Ende des Turniers ein Spieler sein, an dem man nicht vorbeikommt.
Der 19-Jährige ist seit Oktober Stammspieler bei den Roten Bullen und traf bei drei aufeinanderfolgenden Startelfeinsätzen. Er zeichnet sich durch seine Antrittsstärke aus, mit der er auch erfahrene Verteidiger leicht abschütteln kann. Auch sein Abschluss ist gut, da er in der Lage ist, mit beiden Füßen den Weg zum Tor zu finden. Interessanterweise spielt der Flügelstürmer auf beiden Seiten des Spielfelds effektiv, was ein großer Vorteil für seine Nationalmannschaft ist.
Er hat in vier Spielen bereits zwei Tore für die Elfenbeinküste erzielt; es ist davon auszugehen, dass sich diese beiden Zahlen im Laufe der CAN noch erhöhen werden.
