Die vergangenen Wochen mit dem Sturz auf einen direkten Abstiegsplatz in der 2. Liga "haben deutlich gezeigt, dass wir mit Blick auf den Kader und die anstehende Transferperiode neue Impulse in der sportlichen Führung brauchen", sagte Aufsichtsratsboss Björn Borgerding, nachdem Mislintat als neuer Sportvorstand geholt wurde.
Der Auftrag für den 53-Jährigen ist klar: Mislintat soll die Fortuna "mit seinen Ideen und seiner Erfahrung sportlich aus der schwierigen Situation führen" und "langfristig" wieder in die Spur bringen. Und die Aufgabe ist gewaltig.
Als erste Maßnahme am ersten Arbeitstag trennte sich Mislintat gleich einmal von Sportdirektor Christian Weber, auch die Zukunft vom glücklosen Trainer Markus Anfang (neun Spiele, sieben Pleiten) muss er zeitnah klären. Bevor es dann an die Kader-Arbeit geht.
Sprung zurück ins Oberhaus?
Vor anderthalb Jahren klopfte der Traditionsklub noch an die Tür zur Bundesliga, mittlerweile geht selbst in der 2. Liga nicht mehr viel, der im Sommer neu und offenbar falsch zusammengestellte Kader wurde Fortuna-Ikone Klaus Allofs nun zum Verhängnis. Mislintat soll aufräumen – so schnell wie möglich. Und er ist "zu 100 Prozent davon überzeugt", dass er es schaffen kann.
Seinen guten Ruf verdankt Mislintat vor allem seiner ersten Zeit bei Borussia Dortmund, von 2006 bis 2017 machte er als Chefscout auf No-Names aufmerksam, die später für viele Millionen Euro verkauft wurden.
Mislintat gilt allerdings nicht als besonders einfacher Typ, seine Zeit bei Ajax Amsterdam (Director of Football) oder auch seine Rückkehr zum BVB waren von Querelen geprägt. Es sei "ganz sicher so, dass ich sehr diskussionsfreudig und meinungsstark bin", sagte Mislintat einst dem kicker: "Höchstleistungen erreicht man nicht in Komfortzonen".
Nichts anderes als Höchstleistungen braucht jetzt auch die Fortuna – auf dem Rasen und dem Transfermarkt. Und Mislintat ist heiß darauf. "Ich war schon direkt nach dem ersten Anruf von der Idee begeistert und identifiziere mich total mit der Aufgabe", sagte er.
Schließlich ist Düsseldorf nicht irgendein Klub, sondern "ein besonderer Verein mit echter Leidenschaft und Tradition". Und vielleicht spielen bald die neuen Lewandowskis, Gündogans oder Dembélé ja in Rot und Weiß.
