Franziska Preuß und der Heimweltcup in Ruhpolding: "Das verliert nie seinen Charme"

Franziska Preuß blickt mit Vorfreude auf den Heimweltcup in Ruhpolding.
Franziska Preuß blickt mit Vorfreude auf den Heimweltcup in Ruhpolding.SVEN HOPPE/dpa Picture-Alliance via AFP
Franziska Preuß trug beim Medientermin eine Maske. Doch das Strahlen in den Augen war deutlich zu sehen, als sie über ihren geliebten Heimweltcup plauderte. In Ruhpolding holte Preuß 2019 ihren ersten Weltcup-Einzelerfolg im Massenstart, hier lebt sie auch mit ihrem Freund Simon Schempp.

Deshalb haben die Wettkämpfe in der Chiemgau Arena auch nach den vielen Jahren, in denen die 30-Jährige schon dabei ist, immer noch ihren ganz speziellen Reiz. "Hier wohne ich, hier trainiere ich. Das wird nie seinen Charme und die Aufregung verlieren. Das ist immer was Besonderes", sagte Preuß am Mittwoch mit einem Lächeln. Auch wenn der Druck auf die Führende im Gesamtweltcup groß ist: "Da freue ich mich voll drauf."

Entsprechend war auch der Frust von Oberhof vor dem Weltcup in ihrem "Wohnzimmer", der für sie am Donnerstag (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) im Einzel über 15 km startet, schnell vergessen. "Ich konnte das ganz gut abschütteln. Im Biathlon geht es auch wieder ganz schnell nach vorne. Ich kann das Podium leisten", betonte sie. Man wolle zuhause "immer besonders gut sein".

Die Erwartungshaltung ist auf jeden Fall riesig - auch bei DSV-Sportdirektor Felix Bitterling. "Ich mache mir bei ihr keine großen Sorgen. Franzi ist gefestigt und gesundheitlich stabil. Ich bin überzeugt, dass wir wieder die Franzi aus dem ersten Trimester sehen werden und sie wieder vorne auftauchen wird", sagte Bitterling am Dienstag bestimmt.

Dabei war es in Oberhof im Sprint, den sie auf einem enttäuschenden Rang 28 abschloss, und im Verfolger (20.) gar nicht nach Wunsch gelaufen. Auch in der Mixed-Staffel leistete sich Preuß eine Strafrunde. So standen letztendlich die mit Abstand schlechtesten Ergebnisse des Winters, nachdem Preuß davor in acht Einzelrennen sechsmal aufs Podium gelaufen war und dabei zwei Siege gefeiert hatte.

Gesundheit als Schlüssel für Preuß

"Das gehört dazu. Es kann nicht immer noch gut gehen. Da war einfach der Wurm drin", sagte sie gelassen und blickte trotz der Rückschläge zuversichtlich auf die Tage von Ruhpolding. Wenn sie die Laufzeit in der Verfolgung anschaue, "dann passt das absolut. Das nehme ich positiv mit. Und dann hoffe ich, dass bald mal wieder eine Scheibe mehr fällt."

Dies hatte in dieser Saison bis Oberhof bestens geklappt, da bei Preuß, die mit sieben WM- und einer Olympiamedaille dekoriert ist, bislang auch die Gesundheit weitgehend mitspielte - im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren, in denen sie die Saison jeweils wegen diverser Infekte vorzeitig beendet und sogar ein Karriereende im Raum gestanden hatte.

Doch nach einer Operation an den Nasennebenhöhlen im vergangenen Frühjahr scheinen die Probleme überwunden. Preuß nimmt nun die Führungsrolle im jungen deutschen Team ein. In Ruhpolding will sie das nach dem Dämpfer von Oberhof auch wieder mit Topergebnissen unterstreichen.