Wohl wahr: Weil Rydzek am Samstag vor Julian Schmid und Vinzenz Geiger gewann, wurde der Weltcup im finnischen Kuusamo zu einer Art Klubmeisterschaft - alle drei sind beim SC Oberstdorf beheimatet. Zusammen mit Skilangläuferin Coletta, die wenige Stunden zuvor als Sprint-Sechste ebenfalls überzeugt hatte, konnte die große Allgäu-Party steigen.
Dass aber der 32 Jahre alte Rydzek ganz oben auf dem Podest stand, kam dann doch überraschend. Bei der WM 2017 hatte der Bayer mit vier Goldmedaillen bei vier Starts Geschichte geschrieben, zuletzt aber lief es nur noch selten rund. Und dann das: Nach einem Traumsprung auf 142,0 m ging er mit satten 47 Sekunden Vorsprung in die Loipe, die letzte Schleife wurde zu einer Ehrenrunde.
Auch Cheftrainer Eric Frenzel konnte es kaum fassen. "Nach so langer Zeit wieder oben zu stehen - toll. Johannes hat sich sauber zurückgekämpft", sagte Frenzel. Seit dem 11. Januar 2019 hatte Rydzek auf seinen 18. Weltcup-Sieg warten müssen, nun war es endlich so weit - und das auch beim ersten deutschen Dreifachsieg seit mehr als drei Jahren. Am Sonntag ließ Rydzek einen sechsten Rang folgen.
Kein Wunder, dass Rydzek emotional wurde. "Ich hatte in den vergangenen Jahren so viele harte Momente", sagte der Mann des Tages: "Umso schöner ist dieser hier. Ich bin unglaublich dankbar."