"Ist ein Messi, ein Ronaldo": Ex-Bundestrainer über Draisaitl und Olympia-Chancen

Draisaitl knackte als erster Deutscher die 1000-Punkte-Marke
Draisaitl knackte als erster Deutscher die 1000-Punkte-MarkeLeila Devlin / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Nach Ansicht des früheren Eishockey-Bundestrainers Uwe Krupp ist NHL-Star Leon Draisaitl nur mit den allergrößten deutschen Sportlern zu vergleichen. "Es gibt in Deutschland ganz wenige Leute, die verstehen, was Leon Draisaitl in der NHL abreißt. Konstant, Jahr für Jahr, nicht nur eine Saison. Er ist ein Messi, ein Ronaldo", sagte Krupp im kicker-Interview.

In der deutschen Sportgeschichte fielen ihm auf diesem Level außer NBA-Ikone Dirk Nowitzki "nur Boris Becker, Steffi Graf und Michael Schumacher ein. Das Beste daran, wenn du ihn kennst: ein super Typ, bescheiden, anständig, hat keine Allüren. Leon ist ein Aushängeschild, ein totales Vorbild."

Dass der gebürtige Kölner Draisaitl, der erst in der vergangenen Woche als erster Deutscher die 1000-Punkte-Marke in regulären NHL-Saisonspielen geknackt hatte, nicht wie diese Legenden gewürdigt werde, liegt laut dem ersten deutschen Stanley-Cup-Gewinner an Faktoren, die Draisaitl nicht beeinflussen kann: "Weil es Eishockey und nicht Fußball ist, er nachts unserer Zeit tausende von Kilometern entfernt spielt."

Olympia: Deutschland im Nachteil?

Bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo (6. bis 22. Februar 2026) wird Draisaitl allerdings in den Fokus der deutschen Sportfans rücken: Erstmals seit 2014 in Sotschi sind die NHL-Stars wieder bei Olympia dabei.

Laut Krupp, derzeit Trainer des EV Landshut aus der DEL2, ist für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) der Griff nach den Medaillen aber utopisch. "Normalerweise setzen sich diese großen Nationen in einem 'Best vs. Best'-Turnier uns gegenüber durch. Alles andere wäre eine Riesen-Überraschung", sagte der 60-Jährige, der Kanada und die USA als Favoriten sieht und die Statistik heranzog: "Wir haben in Deutschland rund 30.000 Eishockey-Spieler. Allein im Einzugsgebiet von Toronto gibt es über 300.000 Nachwuchsspieler. Und dann sitzen wir am Fernseher und fragen uns, wie man jetzt 1:7 gegen Kanada verlieren kann."