Der Start in diese Session gehörte Alan Soutar. Zwar konnte Harju die Crowd mit einem Maximum in seiner ersten Aufnahme direkt etwas auf seine Seite ziehen, aber Soutar brachte heute zunächst sein A-Game mit in den Ally Pally. Nach zwei Sätzen stand der Schotte bei einem Average von 107,36 und gewann sechs Sätze in Folge. Nebenbei nahm er auch ein 106er, sowie ein 130er Finish raus, um Teemu Harju den Eindruck zu geben, dass hier heute nicht viel zu holen war.
Match-Center: Alan Soutar vs. Teemu Harju
Dann zeigte der Finne aber durch eine gute Phase im dritten Satz nochmal, dass auch er seine Daseinsberechtigung bei der WM hatte und konnte dank Fehlern Soutars den Anschluss finden. Daraufhin begann hier die große "Double Trouble Show". Alan Soutar verpasste im Decider des vierten Satzes ganze zehn Match-Darts, um Teemu Harju einen Entscheidungssatz förmlich zu schenken. Und wie es das Spiel nach so einer Achterbahnfahrt verdiente, ging es im fünften Durchgang auch ins Sudden Death.
Soutar zieht mit eigenem Rekord gleich
Hier gingen die ersten Match-Darts in Richtung Harju - aber auch der Finne zeigte Nerven und verpasste beim Stand von 3:2 in Legs des fünften Durchgangs seine ersten vier Chancen. Soutar, dem daraufhin das Break gelang, versagten erneut die Nerven, womit auch der elfte Matchdart am Doppel vorbeirauschte. Teemu Harju profitierte und nahm das Ton-Plus-Finish raus, um auf 4:4 zu stellen, womit es hier bereits zu diesem Zeitpunkt das längste Match der diesjährigen WM war. Erneut gelang es Soutar im Nachgang das Break zu spielen, jedoch verpasste er seine Match-Darts 12-15, Haarju war wieder da, schmetterte das Gestell in die Doppel-8 und das finale elfte Leg im fünften Satz stand nun auf dem Plan.
Dort konnte Alan Soutar nochmal das letzte Hoch in dieser Achterbahnfahrt für sich beanspruchen und den 16. Match-Dart ins Doppel knallen, um hier in die zweite Rund einzuziehen. Damit gibt es nun einen geteilten Rekord für die meisten verpassten Match-Darts in einer WM-Partie. Voriger Rekordhalter war ebenfalls Alan Soutar, dem dies bereits 2023/24 gegen Madars Razam wiederfahren ist, auch damals siegte der Schotte im Sudden-Death-Leg.
Debütant Hood zeigt Meisterleistung
Das zweite Match des Tages war das Duell zwischen "Happy Feet" Justin Hood und Nick Kenny. Der Engländer, welcher seinen Namen aufgrund seiner ungewöhnlichen Größte in Kombination mit einem Pinguinhut, den er beim Walk-On trägt, ausgewählt hatte, zeigte zum Auftakt eine makellose Leistung. Bei eigenem Anwurf holte Hood drei Legs in Folge und warf dabei einen Average von 107,36. Im Anschluss feuerte er direkt weiter, warf sieben perfekte Darts und scheiterte nur knapp an der Triple-19, das Feuer bei Hood war auf jeden Fall da.
Match-Center: Nick Kenny vs. Justin Hood
Im zweiten Satz zeigte sich Nick Kenny plötzlich griffiger, doch Justin Hood blieb eiskalt, hielt seinen Average weiterhin über 100 und verwandelte den Satz-Dart im fünften Leg zur 2:0 Führung. "Happy Feet" hielt im Gegensatz zu Soutar im Match zuvor seinen Average, nahm 104 raus, um sich die Führung im dritten Satz zu besorgen und war auf bestem Wege seinen besten Average jemals auf der Tour zu spielen. Der zweite Dart zum Match saß und der Einzug in die zweite Runde war perfekt - dort trifft Hood nun auf Jurjen van der Velde oder Danny Noppert.
Scott Williams mühelos zum Auftaktsieg
"Shaggy" Scott Williams lief zu den Klängen vom Sommerhit "Golden" auf, konnte damit den Ally Pally aber noch nicht überzeugen. Das gelang ihn im Anschluss dann aber mit seinen Darts. Nach dem Auftakt-Leg, was noch an Paolo Nebrida ging, konnte Williams sieben Legs in Folge gewinnen und dabei durchgehend einen Average von über 100 halten. Von den möglichen Spekulationen, dass der Engländer unter Dartitis leiden würde, war hier absolut nichts zu sehen. Nebrida hingegen stürzte nach einem Durchschnitt von über 100 im ersten Durchgang komplett ab und fand nicht mehr richtig in sein Spiel hinein.
Match-Center: Scott Williams vs. Paolo Nebrida
Trotz eines weiteren Legs, dass sich der Filipino noch holen konnte, war heute für Nebrida nichts zu holen. Scott Williams lieferte auf ganzer Linie ab, um schlussendlich einen glatten 3:0 Erfolg einzufahren und in die nächste Runde einzuziehen. Dort könnte es gegen Dominik Grüllich gehen, insofern dieser einen Sieg gegen Jermaine Wattimena holen kann.
Chris Dobey mit kurzem Wackler
Dank dem deutschen Masters of Ceremonies Philip Brzezinski lief Chris Dobey heute zu dem Beatles-Hit "Hey Jude" ein und heizte damit den Fans im Alexandra Palace ordentlich ein. Diese Stimmung galt es für den Mann aus Bedlington nun mit ins Match zu übernehmen, die Scoring-Power besaß "Hollywood" in jedem Fall, doch teils gelang ihm es in den vergangenen Jahren nicht, diese auch mit auf die große Bühne zu übernehmen. Xiao Chen Zong war zwar nicht als allergrößte Hürde einzuschätzen, doch fernab der PDC konnte der 27-Jährige immer wieder große Spiele liefern und wollte dies in seiner vierten WM-Teilnahme auch endlich auf die WM-Stage verlagern.
Match-Center: Chris Dobey vs. Xiao Chen Zong
Zwar startete der massive Underdog mit einer 180 in das Match, doch schlussendlich konnte Chris Dobey den ersten Satz mit 3:0 gewinnen. Im Anschluss steckte Zong aber nicht zurück, sondern pumpte sich weiter auf. Während Dobey nach sechs perfekten Darts an einem möglichen Neundarter scheiterte, nutzte der Chinese die Gunst der Stunde und sicherte sich mit etwas Glück das 3:1 zum Ausgleich in Sätzen. Im Nachgang holte sich Dobey in einem umkämpften Durchgang dann die erneute Führung und auch im vierten Satz konnte er sich jene trotz großer Probleme auf die Doppel erneut erkämpfen. Dort machte er den Sack im vierten Leg mit elf Darts zu und holte sich einen 3:1 Matchgewinn.
