Bevor es damit aber überhaupt los ging, machten Matt Campbell und Adam Sevada den Opener. Campbell war direkter Konkurrent von Lukas Wenig im Rennen um die Tourcard, wodurch es umso erfreulicher für den Marburger war, dass sich der "Ginja Ninja" hier extrem schwer tat. Nachdem der erste Satz an seinen US-Amerikanischen Kontrahenten Adam Sevada ging, konnte Campbell kurzzeitig den Ausgleich holen, scheiterte dann aber trotz besserem Scoring in den nächsten beiden Durchgängen an dem Timing des "Reaper." Schlussendlich war es damit ein 3:1 für den US-Amerikaner, der sich in die zweite Runde kämpfen konnte.
Match-Center: Matt Campbell vs. Adam Sevada
Historischer Sieg für Bellmont
Im Anschluss gab es dann das Duell zwischen dem ehemaligen Weltmeister, Raymond van Barneveld und Stefan Bellmont. Der Schweizer erwischte einen guten Start und konnte den ersten Durchgang mit 3:1 an sich reißen. Daraufhin lief "Belli" heiß, gewann insgesamt sieben Legs in Folge und stolperte im dritten Durchgang nur kurz, um in der Gesamtwertung trotzdem höchstverdient mit 3:0 (3:1,3:0,3:1) zu gewinnen und einen historischen Sieg einzufahren. Bellmont ist damit der erste Schweizer in der Geschichte der WM, dem es gelang, ein Match auf der größten Bühne des Sports zu gewinnen.
Match-Center: Raymond van Barneveld vs. Stefan Bellmont
Dabei geschah dies gegen van Barneveld, einem der erfolgreichsten Spieler, dieses Sports, der jedoch das komplette Match über genervt schien und nicht richtig in die Partie fand. Mit einem Average von 91,36 und einer Checkout-Quote von 39,13 % war Bellmont hingegen komplett im Soll und überglücklich über diesen Sieg. Am Mikrofon bei Sport1 gab "Belli" zu, dass er es "noch nicht wirklich realisieren" könne. Als Schlüssel zum Sieg gab er an, dass es wohl von Vorteil war, dass er sich von den "Barney-Army-Rufen niemals verunsichern" lassen habe und immer "den Fokus behalten" konnte.
Wade mit B-Game in die zweite Runde
So schnell das Game von James Wade angefangen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. "The Machine" gab von Spielbeginn gegen Ryusei Azemoto den Ton an und sicherte sich innerhalb von zehn gespielten Legs den 3:0 (3:1,3:0,3:0) Sieg, um in die zweite Runde einzuziehen. Dort trifft er auf Ricky Evans, der bei seinem Auftaktsieg gegen Man-Lok Leung ebenfalls glatt gewann und eine größere Aufgabe für Wade darstellen sollte.
Match-Center: James Wade vs. Ryusei Azemoto
Schindler zeigt sein bestes Darts zum Auftakt
"The Wall" ging als deutsche Nummer 1 in das Turnier und hatte ähnlich viel Druck auf seinen Schultern lasten wie Niko Springer am gestrigen Abend. Mit Stephen Burton hatte Martin Schindler einen englischen Gegner und dadurch natürlich auch im Publikum teils nicht den vollen Support auf seiner Seite. Schindler startete etwas wackelig in die Partie, konnte aber früh ins Scoring kommen, um damit Druck auf seinen Gegner ausüben. Und das mit Erfolg, ein 3:1 in Legs brachte den Satzgewinn ein und schüttelte möglicherweise damit auch die Aufregung vom Deutschen ab.
Match-Center: Martin Schindler vs. Stephen Burton
Rekord-Average für "The Wall"
Im folgenden zweiten Durchgang konnte er dreimal das Maximum ins Board hämmern, gewann dabei jedoch kein einziges Leg. Mit dem 3:0 für Burton war hier damit alles wieder ausgeglichen und der Anwurfvorteil lag auf Seiten des Engländers. Im dritten Satz spielte "Schindy" dann aber wieder so, als wäre hier nichts passiert. Das Scoring des Strausberger lief weiterhin klasse, aber auch die Präzision auf den Doppeln war zurück - Burton konnte nur noch hinterherrennen, Schindler besorgte sich das 3:0 in Legs und die erneute Führung.
Der vierte Satz schien bei diesem Lauf einfach nur noch Formsache, der Strausberger spielte einen Average von weit über Hundert, um dieses Match in Perfektion zu beenden. Das Resultat sind neben einem 99,14 Average-Bestwert bei einem WM-Spiel von Schindler auch der 3:1 Sieg und der Einzug in die zweite Runde. Dort trifft "The Wall" auf den Sieger von Tim Pusey und Keane Barry. Im Nachgang gab der Deutsche bei DAZN zu, dass er sein verlorenes Leg bereits im Moment "analysiert" habe, dabei sah er direkt seine Fehler und besserte diese prompt aus. Schindler gab sich überglücklich, wusste aber nicht einmal, wann sein nächstes Spiel sei, für ihn habe "erstmal das heutige Spiel gezählt" und das war erfolgreich.
