"Bis ich auf der Bühne war, gings mir gut, dann kam doch ein wenig die Anspannung", so Gabriel Clemens im Anschluss seiner Partie am Mikrofon von DAZN. Den Druck hätte man immer, jedoch war das Scoring bis auf ein paar Ausreißer auch aus seiner Sicht "wirklich solide."
Das letzte Spiel des Abends, aber die Partie mit höchster Priorität aus deutscher Sicht war das Match von Gabriel Clemens. Der Saarländer hatte es mit Alex Spellman zu tun. Der US-Amerikaner zeigte bereits beim Grand Slam of Darts keine monströsen Leistungen, wodurch Gabriel Clemens heute als absoluter Favorit in diese Partie ging.
Match-Center: Gabriel Clemens vs. Alex Spellman
Bereits beim Walk-On war Clemens anzusehen, dass er komplett im Tunnel war und eben diesen auf die Bühne bringen wollte. Im zweiten Leg ließ er diese Konzentration direkt aufblitzen und "ging angeln", der Big Fish, das 170er Finish sorgte hier für das erste Break vom "German Giant" und ebnete den Weg für einen glatten 3:0 Sieg im ersten Durchgang.
Aber auch im Anschluss machte Alex Spellman wenig Druck und Gabriel Clemens war der große Profiteur, konnte sich damit auch den nächsten Durchgang mit 3:0 sichern und immer weiter in Richtung des Auftaktsieges marschieren. Zwar war im dritten Satz nach acht Legs in Folge Schluss für den drohenden Whitewash, doch "Gaga" ließ sich seinen Sieg nicht mehr nehmen und gewann am Ende hochverdient mit 3:0 und sichert sich damit das Duell gegen Wessel Nijman.
Paul Lim mit Timing und Erfahrung
"Ich liebe Darts einfach, deswegen spiele ich es schon solange", so Paul Lim im Post-Match-Interview bei DAZN, manchmal dürfe man "einfach niemals aufgeben", aber am Ende kam es hier auf "Momente" an und die hat er definitiv genutzt.
Der "Singapore Slinger" sorgte ab der ersten Sekunde dafür, dass im Ally Pally die "Ole, Ole, Ole, Paul Lim, Paul Lim"-Gesänge über das komplette Match hinweg nicht aufhören wollten und der Legende dieses Sports ein dauerhaftes Grinsen im Gesicht verpasste. Jeffrey de Graaf schien zu Beginn des Matches von der Kombination aus großer Ekstase für seinen Kontrahenten und Buh-Rufen gegen ihn etwas irritiert und das zeigte sich auch in der Performance.
Match-Center: Jeffrey de Graaf vs. Paul Lim
Das entspannte Wurftempo des Mannes aus Singapur brachte ihm ebenfalls entspannt den ersten Satz mit 3:1 ein, Jeffrey de Graaf konnte im Anschluss zwar ausgleichen, doch der "Singapore Slinger" hatte die Ruhe weg, holt sich den dritten Satz und schaffte es auch im vierten Durchgang auf eigenem Anwurf in den Decider. Dort war es nach einem perfekten Start wieder das Timing, das dem Veteranen hier nicht nur den Leg-Gewinn, sondern auch das Match einbrachten. Nun wartet Ex-Weltmeister Luke Humphries auf Paul Lim.
Wessel Nijman mit Willenskraft
Wessel Nijman durfte im Anschluss an das Lim-Match für mehr Tempo auf der Bühne sorgen. Der junge Niederländer schoss das Board mit seinen 180ern (6) kaputt und zeigte von Beginn des Matches an, dass er hier heute ohne Probleme in die nächste Runde schlittern wollte. Karel Sedlacek gab sein bestes, konnte aber das Tempo und das hohe Scoring Nijmans zu keinem Moment mitgehen.
Match-Center: Wessel Nijman vs. Karel Sedlacek
Nach einem 3:1 Erfolg im ersten Durchgang marschierte der 25-Jährige einfach weiter, holte sich ebenfalls mit 3:1 den zweiten Satz und auch im dritten hatte Sedlacek ein unglückliches Timing und kassierte auch hier ein 3:1. Im Endeffekt war es damit ein recht ereignisloses, dafür aber für Wessel Nijman sehr erfolgreiches 3:0, womit die zweite Runde und ein Duell gegen Gabriel Clemens auf dem Plan stehen.
"Cool Hand Luke" mit kurzem Strauchler
Der Weltmeister von 2024 präsentierte sich von Beginn des Matches an in Bestform. Doch nach zwei gewonnen Sätzen ohne Probleme kam der Leistungseinbruch, Humphries schien etwas verkopft und ermöglichte damit Ted Evetts den Einstieg zurück in das Match. Doch 28-Jährige aus Southam konnte aus dieser Situation keinen Profit schlagen, verpasste beim Stand von 0:0 im vierten Satz wichtige Darts zur Führung verspielte sich selbst die Chancen, die ihm Humphries anbat.
Match-Center: Luke Humphries vs. Ted Evetts
Jener blieb passend zu seinem Nickname im Anschluss einfach cool, um am Ende mit einem kleinen Schönheitsfehler das 3:1 klarzumachen und damit relativ nach Maß ins Turnier zus tarten. Nun trifft er auf Paul Lim.